Er ist gewählt, aber ihm fehlen einfach die Voraussetzungen, um das Staatsamt auszuüben. So deutlich wie selten zuvor treten in der Debatte nach dem Schulmassaker von Florida mit 17 Toten die Defizite von US-Präsident Donald Trump zutage.
Er kommentiert das Blutbad mal so, mal so. Nur belastbare Ideen, wie die Waffengewalt in den USA in den Griff zu bekommen wäre, liefert Trump nicht. Das mag aus seiner Sicht sogar richtig sein, denn das unablässige Wiederholen sinnentleerter Binsenweisheiten hat ihn schließlich das Amt gebracht.
Doch das Problem wird Trump damit nicht einmal ansatzweise lösen. Seine Vorschläge, das Mindestalter für den Besitz von Schusswaffen zu erhöhen oder gar Lehrer zu bewaffnen, halten eine Debatte am Leben, die nicht zielführend ist. Ein Verbot halbautomatischer Schnellfeuergewehre in den gesamten USA würde ein bisschen etwas bringen. Aber das ist auch weiter nicht in Sicht.
Trump ist ein Schaumschläger. Er schwadroniert gerne, er nimmt sich aber die mächtige Waffenlobby NRA nicht vor. Stattdessen kritisiert er einen Polizisten, der in der Nähe der Schule Dienst hatte, aber während des Massakers nicht eingriff. Dem Polizisten wirft Trump Feigheit vor. Er sagt, er selbst würde in so einem Fall in die Schule rennen – zur Not auch ohne Waffe. Wer’s glaubt. Da stilisiert sich jemand als Held, der in Wirklichkeit keinen Anstand hat.