Kommentar zum Terror in Paris: Tanzen, Feiern, Trinken ist zu wenig gegen den Terror

Berlin - Ein gescheiter Mensch in den nicht immer gescheiten Netzwerken hat geschrieben, dass der Spruch „Pray für Paris“, betet für Paris, ein Unsinn sei. Man brauche nach den Attentaten nicht noch mehr Gebete und Religion, schließlich seien die Morde von Terroristen im Namen einer Religion verübt worden. Man solle sich viel mehr auf das besinnen, was die Freiheit unseres Lebens ausmache: Tanzen, Feiern, Trinken, und ja, sich lieben. Das alles für Paris.

Andere haben gesagt, dass Paris getroffen wurde, weil es die Welthauptstadt der Lebensfreude sei, eine Stadt, in der man ausgeht in Bars und Kinos, Konzerte besucht. Und sicher, es ist schwer zu ertragen, dass ein paar Leute des IS, die nichts von der Welt gesehen haben, glauben, diese Welt in eine traurige verwandeln zu müssen. In eine Welt, die nicht tanzt, singt und trinkt. Aber ist das alles?

Unser Lebensgefühl wird die Mörder nicht beeindrucken

Glauben wir wirklich, wir könnten uns mit stolzer Lebensfreude und Freiheitsgesängen, mit Peace-Zeichen auf Facebook gegen den islamistischen Terror behaupten? Wollen wir wirklich sagen: Hey, wir haben das bessere Lebensgefühl im Angebot, folgt uns. Das wird die Mörder und ihre Sympathisanten, das wird die Welt nicht beeindrucken, genau wie es unsere militärische Gewalt am Ende auch nicht tun wird. Uns sollte es auch nicht beeindrucken. Denn wir haben mehr als Lebensfreude zu bieten gegen den Islamismus.

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Wir können Gemeinschaften bilden, wir bieten Schutz gegen Despoten, geben Asyl, haben (ja sicher, auch mangelhafte) Demokratien und den Anspruch auf Gleichberechtigung, haben Gerichte und Schulpflicht, man konnte hier sogar den Wehrdient verweigern. Das ist zwar alles nicht so schön, wie Singen, Trinken und Tanzen; Kompromisse zu finden und sich daran abzuarbeiten, bringt nicht die reine Leichtigkeit des Seins hervor. Aber es ist immer wieder beeindruckend, wenn Menschen ihr Leben friedlich organisieren. Und zwar im Diesseits und nicht erst im Jenseits, wie es sich Islamisten versprechen. Ein paar schöne Beispiele unseres Lebens gefällig, bevor die üblichen Einschränkungen kommen?

Lesen Sie im Folgenden, warum so viele Flüchtlinge nach Deutschland wollen und warum Verfassungen und Gesetze wichtig für unser Leben sind.