Kommentar zur Mindestlohn-Diskussion: Plagiatspartei CDU

Nun streift Angela Merkel einen weiteren Klotz am Bein der CDU auf dem Weg zu einer realitätstauglichen Partei ab. Sie lässt die Einführung von Mindestlöhnen prüfen. Was die Union jahrelang als Teufelszeug aus dem Werkzeugkasten linker Ideologen verdammt hat, soll nun zur offiziellen Politik der Christdemokraten werden. So, wie schon die staatliche Förderung von Kinderkrippen und Ganztagsschulen, die Abkehr von Atomindustrie und Wehrpflicht – jahrzehntelang bekämpft, dann umstandslos von der politischen Konkurrenz übernommen.

Merkel passt CDU an gesellschaftliche Realitäten an

Angela Merkel, die unerschrockene Modernisiererin der CDU, loben die einen in ihrer Partei. Angela Merkel, die Totengräberin der werteorientierten, konservativen CDU klagen die anderen. Wahr ist: Die Vorsitzende passt ihre Partei nur den gesellschaftlichen Realitäten an. Bei allen genannten Themen ist die CDU über die Jahre in eine Minderheitenposition geraten, die meisten Bürger waren einfach weiter. Das zu ändern, kann nicht falsch sein für eine Volkspartei.

Freilich: Realitätstauglichkeit ist eine notwendige, aber noch keine hinreichende Voraussetzung um politisch zu wirken. Es stellt sich die Frage, ob die CDU noch eigene Ideen hat, wie sie die Zukunft des Landes gestalten will. Was macht, außer ihrer Kanzlerin, die CDU noch aus? Sie ist das einzige Original, das die CDU noch hat. Alles andere sind Kopien.