Konzept über Uni-Medizin in Abstimmung: Zweite Fakultät?

Mit der Gründung einer Universitätsmedizin in Cottbus will Brandenburg die Entwicklung eines Gesundheitssystems der Zukunft vorantreiben. Angedacht war eine ...

Potsdam-Eine Medizinerausbildung in Cottbus: Dieser Plan ist mit dem Kohleausstieg in der Lausitz eines der Leuchtturmprojekte im Strukturwandel. Eine vom Land eingesetzte Expertenkommission hat sich für eine solche Ausbildung in der zweitgrößten Stadt Brandenburgs ausgesprochen. Angegliedert werden sollte die Medizinerausbildung an die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg - doch nun könnte es anders kommen, das Konzept dazu wird derzeit erarbeitet.

Nach dpa-Informationen wird darüber nachgedacht, eine medizinische Fakultät nicht wie angedacht an die Technische Uni anzugliedern, sondern eine andere Trägerstruktur zu etablieren, wie die „Lausitzer Rundschau“ berichtete. Das Wissenschaftsministerium wollte den Bericht nicht kommentieren. „Die zuständige Ministerin greift der Abstimmung im Kabinett nicht vor. Ziel ist und bleibt, mit dem finalisierten Konzept bis Ende März den Wissenschaftsrat zu erreichen“, teilte Ressortsprecher Stephan Breiding mit. Ein abschließendes Konzept sei noch in der Erarbeitung.

Nach Angaben der Universität soll das Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus als eigenständige Medizinische Hochschule gegründet werden. Uni-Präsidentin Gesine Grande sagte am Donnerstag, die Universität sei in den Entscheidungsprozess nicht eingebunden.

Seit der Empfehlungen der Expertenkommission zur Integration einer Universitätsmedizin in die BTU sei mit Leidenschaft in Arbeitsgremien an einem passfähigen Konzept und der Vorbereitung einer forschungsstarken und leistungsfähigen Universitätsmedizin gearbeitet worden, sagte Grande. „Die BTU bietet bereits heute diverse gesundheitsbezogene Studiengänge an und führt gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern vielfältige Forschungsprojekte in den Bereichen Medizin, Medizintechnik und Gesundheit durch“, betonte die BTU-Präsidentin.

An der Medizinischen Fakultät Cottbus sollen zum Wintersemester 2026/27 die ersten Studenten starten. Mit dem Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus soll die Lausitz zu einer Modell-Region für neue Ansätze zur Gesundheitsversorgung werden. Finanziert wird das Projekt bis 2038 mit 1,9 Milliarden Euro aus dem Strukturfonds der Bundesregierung für die Kohleregionen. Das Land wird sich mit 300 Millionen Euro am Aufbau der Unimedizin beteiligen. Hinzu kommt ein jährlicher Zuschuss für den Betrieb in Höhe von 150 Millionen Euro.

Das kommunale Carl-Thiem-Klinikum Cottbus soll zu einem Universitätsklinikum in Landesträgerschaft ausgebaut werden. Der geplante Aufbau soll mit 1,9 Milliarden Euro aus dem Strukturfonds des Bundes für die Kohleregionen finanziert werden. Als „Digitales Leitkrankenhaus“ soll es zudem in Zukunft Gesundheitseinrichtungen in der Region vernetzen.