Lambrecht bestätigt: Wir liefern den Gepard in die Ukraine
Die SPD-Verteidigungsministerin bestätigte am Rande des internationalen Treffens, dass Deutschland jetzt auch direkt mit schweren Waffen hilft.

Deutschland will gemeinsam mit seinen Verbündeten die Unterstützung für die Ukraine verstärken. Das hat Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Dienstagmittag bei einem Zusammentreffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz erklärt. Auf Einladung der USA beraten dort zur Stunde Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Länder über den Ukraine-Krieg. Zur Konferenz auf der größten US-Airbase außerhalb der Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin Vertreter aus rund 40 Staaten eingeladen.
„Die erschütternden Berichte, die heute noch einmal vom ukrainischen Verteidigungsminister und seinem Team beschrieben wurden, machen deutlich, wie wichtig es ist, dass wir sehr schnell unsere Unterstützung für die Ukraine miteinander abstimmen und auch noch deutlich verstärken“, sagte Lambrecht wörtlich. „Wir Deutschen sind dazu bereit, wir waren dazu bereit und werden das auch in Zukunft sein.“
Man habe angesichts der neuen Situation durch den Krieg in der Ukraine „Positionen verändert, die über viele, viele Jahre in Deutschland gegolten haben“, so Lambrecht weiter. „Wir haben aus unseren Beständen heraus geliefert, so weit, wie es möglich war. Über Jahrzehnte wurde gespart an der Bundeswehr, und deswegen sind wir an unsere Grenzen gekommen.“ Daher habe man das Prinzip des Ringtausches gewählt, damit Waffen aus sowjetischer Produktion schnell an die Ukraine geliefert werden können, „und wir sorgen dann dafür, dass aufgefüllt wird“, sagte die Ministerin. „Aber wir entscheiden auch ganz konkret, wie gestern geschehen, dass wir die Ukraine auch über Produktion aus Deutschland unterstützen. Wir haben gestern entschieden, dass wir die Ukraine unterstützen werden mit einem Flugabwehr-Panzer, mit Geparden. Das ist genau das, was die Ukraine jetzt braucht, um den Luftraum zu sichern.“
Man sei in Abstimmung mit anderen Ländern, welche Möglichkeiten es noch gebe, um das Prinzip des Ringtausches weiter zu intensivieren. „Das ist unser Weg, keine deutschen Alleingänge“, sagte Lambrecht. „Und wenn die Ukraine jetzt ganz dringend Flugabwehrsysteme braucht, dann sind wir auch dazu bereit, sie hierbei zu unterstützen.“