Laut US-Vertreterin: Hinweise auf Einsatz von Nervengas Sarin im syrischen Duma
Washington/Damaskus - Die USA haben nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass bei dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff in Syrien auch das Nervengas Sarin eingesetzt wurde. Es gebe „bedeutsame Informationen“, dass in der Stadt Duma neben Chlorgas auch Sarin zum Einsatz gekommen sei, sagte eine US-Regierungsvertreterin am Samstag in Washington.
Sie führte unter anderem Berichte über die Symptome der Opfer an. Die verfügbaren Informationen zum Einsatz von Chlorgas seien gleichwohl „viel besser“, sagte die Regierungsvertreterin. Sarin war bereits im April 2017 in der von Rebellen kontrollierten Kleinstadt Chan Scheichun in der Provinz Idlib eingesetzt worden. Dabei wurden nach UN-Angaben mehr als 80 Menschen getötet.
US-Präsident Donald Trump machte damals Damaskus für den Angriff verantwortlich und ließ zur Vergeltung eine syrische Militärbasis mit Raketen beschießen. Nach dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff vor einer Woche in der Stadt Duma ließ Trump nun erneut Ziele in Syrien bombardieren, zusammen mit den Verbündeten Frankreich und Großbritannien.
Syrische Armee verkündet vollständige Rückeroberung von Ost-Ghuta
Die syrische Armee hat nach eigenen Angaben die einstige Rebellenenklave Ost-Ghuta vollständig zurückerobert. „Alle Terroristen haben Duma verlassen, ihre letzte Bastion in Ost-Ghuta“, sagte ein Armeesprecher am Samstag nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana.
Die syrische Führung bezeichnet alle Rebellen als „Terroristen“. Die syrische Armee hatte Mitte Februar eine Militäroffensive zur Rückeroberung der vor den Toren von Damaskus gelegenen Rebellenenklave gestartet. Nach Angaben des Staatsfernsehen rückten syrische Sicherheitskräfte am Samstag in die Stadt Duma vor.
Dort waren am 7. April bei einem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff nach Angaben von örtlichen Helfern mehr als 40 Menschen getötet worden. Als Reaktion griffen die USA, Frankreich und Großbritannien in der Nacht auf Samstag syrische Ziele mit Raketen an. (afp)