Lukas Krieger und Christoph Brzezinski: Berliner CDU kämpft mit Jugendsünden und Nazisprüchen

Berlin - Ein Hakenkreuz-Abzeichen, rechte Parolen und immer wieder schallendes Gelächter: Ein Video aus dem Jahr 2005 holt gerade drei Berliner CDU-Politiker ein. Auf den Amateuraufnahmen von einer Reise der Schüler-Union nach Riga, die von der „Bild“-Zeitung veröffentlicht wurden, ist eine Gruppe junger Männer zu sehen, die in lustiger Runde zusammensitzt. Darunter sind auch Lukas Krieger (28), der für die Abgeordnetenhauswahl 2016 kandidiert, der Abgeordnete Danny Freymark (33), und der Landesvorsitzende der Jungen Union Christoph Brzezinski (29).

„Was da zu sehen ist, ist absolut beschämend und völlig inakzeptabel“, sagte Freymark dieser Zeitung an diesem Mittwoch. Die Runde der Jungpolitiker in Riga sei  „völlig aus dem Ruder gelaufen, damals sind schwere Fehler passiert“. Es sei für ihn schwierig, so der CDU-Politiker, jetzt erneut mit den Vorgängen konfrontiert zu werden, die er zutiefst bereue.

Gerade beginnt sein Wahlkampf für ein weiteres Mandat im Berliner Abgeordnetenhaus. Freymark tritt als Direktkandidat für die CDU in Hohenschönhausen an, im problematischen Nordosten Berlins, und er ist gleichzeitig mit Listenplatz 1 im Bezirk Lichtenberg abgesichert. In seinem Wahlkampf grenzt er sich ausdrücklich von der rechtspopulistischen AfD ab. Er habe seine Lehren gezogen, versichert Freymark. Er engagiert sich – wie auch Krieger -  mittlerweile im Förderkreis des Holocaust-Mahnmals.