Baltimore-Nach üblen Schimpf-Tweets von US-Präsident Donald Trump über Baltimore hat seine Ehefrau Melania bei einer Rede in der Stadt Buhrufe geerntet. Die First Lady hatte am Dienstag auf einem Jugend-Gipfel in der University of Maryland in der Ostküstenmetropole gesprochen, wie US-Medien berichteten. Dabei warnte sie angesichts der Opioid-Krise in den USA vor Drogen und lobte die Schüler dafür, das Suchtproblem offen zu thematisieren. Sie sagte unter anderem: „Eure Zukunft wird bestimmt durch die Entscheidungen, die ihr trefft. Drogen zu nehmen wird euch nur ausbremsen.“

Nach Angaben einer anwesenden CNN-Reporterin wurde die 49-Jährige während ihrer kurzen Rede etwa eine Minute lang ausgebuht. Das junge Publikum sei insgesamt laut gewesen. Andere Medien berichteten von „gemischten“ Reaktionen im Saal: Es habe Buhrufe und Gelächter, aber auch Beifall gegeben, merkte die „Baltimore Sun“ an.
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Grund des negativen Echos dürfte weniger die Rede der First Lady gewesen sein als vielmehr die nachhallenden Äußerungen ihres Ehemannes. Donald Trump hatte die Ostküstenmetropole im Juli mit Twitter-Beschimpfungen gegen den mittlerweile verstorbenen Kongressabgeordneten Elijah Cummings erzürnt. Dessen Wahlkreis, der weite Teile Baltimores umfasst, hatte er als „widerliches, von Ratten und Nagetieren befallenes Chaos“ bezeichnet, die Stadt sei ein „gefährlicher und dreckiger Ort“. Beobachtern zufolge lächelte Melania Trump die Störungen weitgehend weg. Anschließend zeigte sie sogar Verständnis: „Wir leben in einer Demokratie, und jeder hat ein Recht auf seine Meinung“, hieß es in einer Stellungnahme.