Menschenrechtler: Türkische Landminen gefährden syrische Flüchtlinge
Vom türkischen Militär an der Grenze zu Syrien platzierte Landminen stellen nach Recherchen von Menschenrechtlern eine erhebliche Bedrohung für syrische Flüchtlinge dar. Mindestens drei Menschen aus dem Bürgerkriegsland seien bereits durch explodierende Minen umgekommen, berichtete die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Dienstag. Neun weitere seien verletzt worden.
Bei den Flüchtlingen handele es sich vor allem um Syrer aus der Grenzstadt Kobane. Tausende seien vor den Angriffen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) seit September in die Türkei geflohen. Mehr als 2000 Flüchtlinge seien akut gefährdet, da sie sich in einem Minengürtel nordwestlich von Kobane aufhielten, berichtet HRW. Die Organisation hat aktuelle Satellitenbilder der Region ausgewertet.
Die Türkei hat 2003 einen völkerrechtlichen Vertrag zum Verbot von Anti-Personen-Minen unterzeichnet. Nach HRW-Angaben müsse das Land jedoch seine Minen erst bis 2022 räumen. Rund 615 000 Landminen habe das Militär seit den 1950ern entlang der syrischen Grenze platziert. (dpa)