Militärparade in Frankreich: Erfinder stiehlt mit „Flyboard“ allen die Show

Paris - Ein einzelner Mensch auf einer fliegenden Mini-Plattform ist am Sonntag eine der Attraktionen bei der traditionellen Militärparade zum 14. Juli in Paris gewesen. Das Fluggerät namens Flyboard Air wurde von einer in Marseille ansässigen Firma entwickelt und weckt schon seit längerem das Interesse des Militärs.

Angetrieben wird das Flyboard durch fünf Miniatur-Düsentriebwerke, mit denen es navigiert werden kann. Auch das reglose Verharren in der Luft ist möglich. Das Flyboard Air fliegt derzeit nach Angaben des Herstellers bis zu 140 Kilometer in der Stunde schnell, erreicht eine Höhe von 150 Metern und kann eine Nutzlast von 100 Kilogramm tragen.

Dabei kann das Gerät bis zu zehn Minuten in der Luft bleiben und hat eine maximale Reichweite von vier Kilometern, bevor der Kerosinvorrat an Bord verbraucht ist. Es befindet sich aber noch in der Entwicklung.

Flyboard soll Tempo 200 fliegen können

Die Firma strebt unter anderem ein Tempo von 200 Stundenkilometern, eine Flugzeit von 30 Minuten sowie Flughöhen von 3000 Metern an. Bereits im November hatte das Flyboard einen Auftritt bei einer vom französischen Verteidigungsministerium organisierten Konferenz in Paris, bei der es um Innovationen im Militärbereich ging.

Dabei diente es als fliegende Plattform für einen Scharfschützen, der den Vorstoß von Kommandoeinheiten absicherte, die bei der Übung von Booten auf der Seine aus vordrangen. Hinter dem Flyboard steckt der französische Jetski-Rennfahrer Franky Zapata. Das von ihm gegründete Unternehmen baute zunächst die sogenannten Flyboards für den Wassersport - kleine Plattformen mit Wasserdruckdüsen, mit denen sich Menschen in die Luft erheben können.

Ab 2016 begann die in Marseille ansässige Firma dann mit der Entwicklung des Flyboard Air. Auch eine Vermarktung des Fluggeräts für Einsätze etwa im Rettungswesen oder in der Industrie ist vorgesehen. Für seine Erfindung rührt Zapata derzeit kräftig die Werbetrommel. Beim Rennen der Formel 1 im französischen Le Castellet im Juni flog der Firmenchef öffentlichkeitswirksam den Siegerpokal ein.

Am 25. Juli will er mit seinem Flyboard den Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien überqueren. Das Flyboard Air soll dafür zum ersten Mal überhaupt während des Flugs in der Luft betankt werden. (afp)