Neuer Reisepass: Thomas De Maizière stellt das neue Dokument vor
Berlin - In Deutschland werden ab dem 1. März neue Reisepässe ausgegeben. Sie sind kleiner als die bisherigen und nach Angaben des Leiters der Bundesdruckerei, Ulrich Hamann, nahezu fälschungssicher. Die neuen Pässe lösen sukzessive die alten ab, die ihre Gültigkeit so lange behalten, bis sie regulär nach zehn Jahren auslaufen. Die fällige Gebühr beim Erwerb bleibt fast konstant. Bisher müssen Bürger in den kommunalen Ämtern für einen Reisepass 59 Euro bezahlen, ab Mittwoch kommender Woche werden es 60 Euro sein. Alle Menschen unter 25 Jahren zahlen unterdessen unverändert 37,50 Euro.
2005 wurden die Reisepässe erstmals mit einem Chip ausgegeben. 2007 folgten weitere Korrekturen. An den neuen Papieren, die Hamann und Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Mittwoch in Berlin präsentierten, fallen nun mindestens zwei Neuerungen auf. Erstens ist die Optik anders. Die Papiere haben ein verändertes Design, einen Umschlag aus weicherem Papier und sind etwas kleiner als die bisherigen. Dabei haben Vorder- und Rückseite unterschiedliche Prägungen.
Zweitens ändern sich die Sicherheitsmerkmale. Zu diesen Merkmalen zählen unter anderem holografische Lichtbilder des Bundesadlers und des Brandenburger Tors, die erscheinen, wenn man den Pass unter einen Scanner hält. „Das hat was Cooles und soll auch was Cooles haben“, sagte de Maizière. Außerdem lobte er, dass die Pässe eine rasche Identifizierung in der ganzen Welt ermöglichten. Sie werden übrigens in sieben verschiedenen Versionen ausgegeben, so etwa für Diplomaten oder in Deutschland lebende Staatenlose.
99,9 Prozent Fälschungssicherheit
Hamann antwortete auf die Frage, ob die neue Variante des Reisepasses hundertprozentig fälschungssicher sei: „100 Prozent gibt es nicht.“ 99,9 Prozent Fälschungssicherheit würde er den von der Bundesdruckerei und dem Bundeskriminalamt entwickelten Papieren aber schon zuschreiben. Der Innenminister erklärte: „Der neue deutsche Reisepass schützt zuverlässig vor Fälschungen, vor Missbrauch.“ Er fügte scherzend hinzu: „Ich würde mal als Laie sagen, das ist schon ziemlich kompliziert zu fälschen. Da fälschen wir lieber einen von irgendeinem anderen Land und versuchen trotzdem, rein zu kommen.“
De Maizière wies überdies darauf hin, dass der Pass Sicherheitsstandards für andere Länder setzen solle. Man könne durchaus von einem Exportprodukt sprechen. So könnten Bürger aus 60 Nationen im Augenblick ohne Visum nach Deutschland einreisen. Voraussetzung sei allerdings, dass die Papiere jener Länder ebenfalls sicher seien.
Der Austausch neuer gegen alte Reisepässe geht relativ schnell vonstatten. Dies belegen nach Angaben des Chefs der Bundesdruckerei die letzten Zahlen. So seien allein 2016 rund 3,2 Millionen Pässe ausgegeben worden. 2017 würden es unter Umständen noch mehr werden.
Reisepässe werden für Kinder ab 12 Jahren ausgestellt; für Jüngere gibt es Kinderreisepässe. Bei den Personalausweisen, die vor allem der Identifizierung im Inland und innerhalb der Europäischen Union dienen, ändert sich aktuell nichts.