Newsticker nach dem Terror von Paris: Attentäter kam doch nicht als Flüchtling nach Bayern
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+++23:27 Uhr Attentäter kam doch nicht als Flüchtling nach Bayern+++
Einer der Attentäter von Paris ist nach Angaben des bayerischen Innenministeriums doch nicht im Freistaat als Flüchtling registriert worden. Das sagte ein Ministeriumssprecher am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) noch dem „Münchner Merkur“ (Mittwoch) erzählt, laut aktuellem Erkenntnisstand sei einer der Terroristen, die sich vor eineinhalb Wochen vor dem Stade de France in die Luft gesprengt hatten, in Bayern registriert worden. „Es spricht im Moment sehr viel dafür.“ Sein Sprecher Oliver Platzer sagte nun: „Es handelt sich nicht um den gestorbenen Attentäter.“ Das habe sich bei einer Überprüfung herausgestellt.
+++21:59 Uhr: Ein Attentäter möglicherweise als Flüchtling Bayern registriert+++
Einer der Attentäter von Paris ist nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann möglicherweise im Freistaat als Flüchtling registriert worden. „Es spricht im Moment sehr viel dafür“, sagte der CSU-Politiker dem „Münchner Merkur“ (Mittwoch). Laut aktuellem Erkenntnisstand sei einer der Terroristen, die sich vor eineinhalb Wochen vor dem Stade de France in die Luft gesprengt hatten, in Bayern als Flüchtling registriert worden.
Er gehe davon aus, dass der Mann mit einem gefälschten Pass eingereist sei, sagte Herrmann weiter. Zuvor hatte die „Welt“ berichtet, dass die französischen Ermittler einen Hinweis gegeben hätten, der zu der Flüchtlingsunterkunft in Bayern geführt habe. Dieser Verdacht habe sich allerdings bislang nicht bestätigt, teilte die Zeitung mit.
+++21:20 Uhr Abaaoud plante womöglich Angruff auf Geschäftsviertel+++
Der als Drahtzieher der Anschläge von Paris geltende Islamist Abdelhamid Abaaoud hat womöglich einen Selbstmordanschlag auf das Geschäftsviertel La Défense geplant. Der belgisch-marokkanische Islamist und ein Komplize hätten sich möglicherweise in der Woche nach der Anschlagsserie in La Défense „in die Luft jagen“ wollen, sagte Staatsanwalt François Molins am Dienstagabend.
+++18:45 Uhr: Belgien schreibt weiteren Terrorverdächtigen zur Fahndung aus+++
Belgien hat in Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris einen weiteren Terrorverdächtigen international zur Fahndung ausgeschrieben. Gesucht wird Mohamed Abrini, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Brüssel mit. Der 30-Jährige war zwei Tage vor den Attentaten gemeinsam mit dem ebenfalls Verdächtigen Salah Abdeslam an einer Tankstelle im französischen Ressons an der Autobahn in Richtung Paris gefilmt worden.
Abrini habe am Steuer eines Renault Clio gesessen. Der Wagen sei am 13. November bei den Anschlägen in Paris benutzt worden. Laut Fahndungsaufruf der belgischen Polizei ist der Gesuchte 1,75 Meter groß und sportlich. „Er ist gefährlich und wahrscheinlich bewaffnet“, heißt es. Der flüchtige Salah Abdeslam ist der Bruder eines der Selbstmordattentäter, die sich bei der Terrorserie in die Luft gesprengt hatten. Laut Brüsseler Staatsanwaltschaft wurde zudem gegen einen weiteren Verdächtigen, der eine Rolle bei den Pariser Anschlägen gespielt haben soll, Haftbefehl erlassen.
+++18:30 Uhr: Hollande - USA und Frankreich verstärken Angriffe auf IS+++
Frankreich und die USA wollen nach den Worten von Präsident Francois Hollande ihre Luftangriffe auf Stellungen der Islamisten-Miliz IS in Syrien und im Irak verstärken. Darauf habe er sich mit seinem US-Kollegen Barack Obama verständigt, sagte Hollande am Dienstag in Washington. Zugleich betonte Hollande die Notwendigkeit, die Grenze zwischen Syrien und der Türkei zu schließen, damit keine Terroristen mehr nach Europa gelangen könnten.
Obama versicherte Frankreich der Solidarität seines Landes. „Als Amerikaner stehen wir zu unseren Freunden in guten und in schlechten Zeiten, ganz gleich, was passiert“, sagte Obama. Nach den Anschlägen in Paris wirbt Hollande weltweit für ein verstärktes militärisches Vorgehen gegen den IS.
+++16:31 Uhr: Hollande spricht mit Obama über Ausweitung des Kampfes gegen IS-Miliz+++
Vor dem Hintergrund der jüngsten Terroranschläge in Paris ist Frankreichs Staatspräsident François Hollande mit US-Präsident Barack Obama zusammengekommen. „Ich bin froh, François hier zu haben“, sagte Obama zu Beginn des Treffens im Oval Office des Weißen Hauses am Dienstag. Auf Fragen von Journalisten antwortete er nicht und verwies stattdessen auf die im Anschluss an das Gespräch geplante gemeinsame Pressekonferenz (17.30 Uhr MEZ).
Hollande lotet in dieser Woche intensiv Möglichkeiten zur Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus. Auf ihr Konto gehen die verheerenden Anschläge in der französischen Hauptstadt. Am Mittwoch wird Bundeskanzlerin Angela Merkel in Paris sein. Am Donnerstag reist Hollande nach Moskau zum russischen Präsidenten Vladimir Putin.
+++15:09 Uhr: Polizei hat Hinweis auf Terrorverdächtigen Abdeslam in Ost-Westfalen+++
Aufregung um Terrorverdächtigen: Ein Hinweis, der international gesuchte Terrorist Salah Abdeslam könne sich in Ost-Westfalen aufhalten, hat für einen großen Polizeieinsatz gesorgt. Ob etwas dran ist, wird noch überprüft.
+++13:55 Uhr: Leben in Brüssel normaisiert sich wieder+++
Trotz höchster Terrorwarnstufe beginnt das Leben in Brüssel sich langsam wieder zu normalisieren. Das Atomium, Wahrzeichen der belgischen Hauptstadt, öffnete am Dienstag ebenso wie benachbarte Einrichtungen seine Türen. Auch städtische Museen sollen ab Dienstag nach und nach wieder öffnen.
Die U-Bahn steht weiter still, Straßenbahnen fahren aber zum größten Teil, mehr Busse sind unterwegs als noch am Montag. Schulen sollen ab Mittwoch wieder öffnen. Schwerbewaffnete Polizisten und Soldaten patrouillierten weiter auf den Straßen.
+++11:50 Uhr: PSG spielt mit Solidaritäts-Trikot+++
In Gedenken an die 130 Opfer der Terroranschläge wird der französische Fußball-Meister Paris St. Germain die nächsten beiden Spiele mit dem Trikot-Schriftzug „Je suis Paris“ (Ich bin Paris) auflaufen. Das gab der Club des deutschen Torhüter Kevin Trapp vor dem Champions-League-Auftritt beim schwedischen Club Malmö FF am Mittwoch und dem Heimspiel drei Tage später gegen Troyes bekannt.
+++11:30 Uhr: Russischer Kampfjet abgeschossen+++
Die Türkei hat am Morgen einen russischen Kampfjet abgeschossen. Begründung: Die Maschine, die über Syrien im Einsatz ist, habe den türkischen Luftraum verletzt. Russland bestreitet das. Einer der Piloten soll sich in der Gewalt syrischer Rebellen befinden.
+++9:35 Uhr: Ansturm auf französische Armee+++
Die Terroranschläge haben offenbar bei vielen jungen Franzosen das Gefühl ausgelöst, etwas für ihr Vaterland tun zu müssen. Rekrutierungscenter der Armee vermelden einen Ansturm an Bewerbern. Die Armee ist darauf nicht vorbereitet und muss vielen eine Absage erteilen.
+++8:50 Uhr: Frankreich will Gastronomie helfen+++
Nach den Anschlägen von Paris bleiben in den Restaurants, Cafés und Hotels die Gäste aus. Besonders abgesagte Silvesterbesuche machen sich finanziell katastrophal bemerkbar. Der französische Wirtschaftsminister Emmanuel Macron kündigt an, Mittel für die geschädigten Betriebe bereitzustellen.
+++7:00 Uhr: Reisewarnung für US-Bürger+++
Wegen einer gestiegenen Terrorgefahr hat die US-Regierung eine weltweite Reisewarnung herausgegeben. Es lägen Informationen vor, nach denen Extremistengruppen wie der Islamische Staat, Al-Kaida oder Boko Haram weiter Anschläge planten, teilte das Außenministerium in Washington mit. Zudem verwies das Ressort von John Kerry auf IS-Kämpfer, die aus dem Irak oder Syrien in ihre Heimatländer zurückkehren.
Das Ministerium riet Amerikanern, in der Öffentlichkeit und besonders in Verkehrsmitteln wachsam zu sein. Größere Menschenansammlungen sollten vermieden werden. Die Reisewarnung gilt für zwei Monate.
+++6:20 Uhr: Frankreich schmiedet Bündnis gegen IS+++
Frankreichs Präsident François Hollande schmiedet an einer internationalen Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Dazu reist Hollande am Dienstag zu Gesprächen mit US-Präsident Barack Obama nach Washington. Am Mittwoch wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Paris sein, am Donnerstag ist Hollande in Moskau beim russischen Staatschef Wladimir Putin zu Gast.
+++23.36 Uhr: Erste Luftangriffe in Syrien von Flugzeugträger „Charles de Gaulle“+++
Von dem französischen Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ sind erstmals Kampfflugzeuge zu Angriffen auf die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien gestartet. Vier Rafale-Maschinen seien von dem Flugzeugträger nach Syrien geschickt worden, zwei weitere Kampfjets vom Typ Mirage 2000 seien am Montagabend aus Jordanien gestartet, teilte das Verteidigungsministerium in Paris mit.
Die Offensive habe Zielen in der IS-Hochburg Raka im Norden des Bürgerkriegslandes gegolten, darunter ein Kommandozentrum und ein Fuhrpark. Alle Ziele seien zerstört worden. Zunächst war nicht mitgeteilt worden, ob es sich um Aufklärungsflüge oder Luftangriffe handelte. Bislang war der einzige französische Flugzeugträger nur für Militäreinsätze im Irak genutzt worden.
+++22.34 Uhr: Verdächtiger Gegenstand als Sprengstoffgürtel identifiziert+++
Die Staatsanwaltschaft in Paris bestätigte am Montagabend der Deutschen Presse-Agentur, dass der in Montrouge, einem Vorort von Paris, gefundene Gegenstand eindeutig als Sprengstoffgürtel identifiziert worden sei.
Dort in der Nähe - in Châtillon - war am Abend der Anschläge von Paris das Mobiltelefon des international gesuchten Terrorverdächtigen Salah Abdeslam geortet worden. Er ist der Bruder eines der Selbstmordattentäter von Paris.
Nach Informationen des französischen Nachrichtensenders BFMTV ähnelt der jetzt gefundene Sprengstoffgürtel denjenigen, mit denen sich am 13. November in Paris sechs Attentäter in die Luft gesprengt hatten. Der Gürtel habe neben Sprengstoff auch Metallteile enthalten.
(dpa, afp, rtr, red)