Österreich stellt Öffnung der Grenzen zu Deutschland in Aussicht
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz erwartet, dass Reisen von Deutschland nach Österreich bald wieder möglich sind. Im Fall von Ischgl, von wo das Corona-Virus massiv verbreitet wurde, hält Kurz Strafen für möglich.
Wien-Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich zuversichtlich gezeigt, dass das Reisen zwischen Österreich und Deutschland wieder möglich wird. «Natürlich ist es das Ziel, dass wir die Grenzen wieder runterfahren», sagte Kurz am Mittwochabend in der ARD. Beide Länder seien bei der Eindämmung des Coronavirus auf einem guten Weg - und dies sei die Voraussetzung für ein Wiederaufleben des Tourismus. Einen genauen Zeitpunkt für Grenzöffnungen nannte er nicht.

Kurz bekräftige, dass in Österreich die Ausgangsbeschränkungen Ende April weitgehend auslaufen sollen. Dann seien auch wieder Treffen mit Familienmitgliedern und Freunden möglich. Die Eigenverantwortung der Bürger mit dem Einhalten der neuen Regeln wie Abstandhalten und dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz werde dann zentrale Bedeutung bekommen, so Kurz.
Vorwürfe, dass Skiorte wie Ischgl eine zentrale Rolle bei der Verbreitung des Virus in Teilen Europa gespielt hätten, hielt Österreichs Regierungschef für wenig konstruktiv. Er halte nichts von Schuldzuweisungen. Zur Verbreitung des Virus gebe es diverse Theorien und Studien - und eine gehe davon aus, dass sich das Virus im Wesentlichen von München aus verbreitet habe. Sollte es im Fall Ischgl zu Fehlverhalten gekommen sein, dann sei eine Bestrafung der Verantwortlichen selbstverständlich, meinte Kurz.
In Österreich ist die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Tagen auf jeweils unter 100 gesunken. Kurz sieht das schnelle und restriktive Handeln der Regierung sowie die Disziplin der Bürger als Hauptgrund. «Die Situation ist gut unter Kontrolle.» In der Alpenrepublik werden am 2. Mai alle Geschäfte sowie fast alle Dienstleister wieder öffnen. Lokale und Restaurants sollen am 15. Mai folgen.