Offener Brief: Volker Beck will die „Ehe für alle“
Leipzig/Köln - Der Grünen-Politiker Volker Beck lehnt einen Vorstoß prominenter katholischer CDU-Politiker, den Schutz von Ehe und Familie in Artikel 6 des Grundgesetzes auf die eingetragene Partnerschaft homosexueller Paare auszudehnen, als diskriminierend ab. Die Autoren eines entsprechenden „Zwischenrufs“ – unter ihnen Bundestagspräsident Norbert Lammert und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg – hielten „ohne nachvollziehbare Begründung“ an einer Ungleichbehandlung fest, schreibt Beck in einem offenen Brief.
„Alles andere als Gleichberechtigung ist Diskriminierung“, betont Beck. Die Ungleichwertigkeit von Homo- und Heterosexualität charakterisiert er als Sonderlehre der katholischen Kirche, die nicht ins Grundgesetz gehöre. Fände der Vorschlag einer Erweiterung von Artikel 6 Gehör, würde die Geschlechtsverschiedenheit der Ehe ins Grundgesetz geschrieben. Zugleich sei das Ansinnen der CDU-Politiker aber „ein Eingeständnis, dass das Grundgesetz gar kein Eheverbot der Gleichgeschlechtlichkeit enthält“. Somit sei „die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare der geeignete Schritt, um Respekt auszudrücken und Rechtsfrieden in dieser gesellschaftlichen Debatte einkehren zu lassen“.