Polizisten: Zahl auf 20-Jahre-Höchststand
Berlin - In Deutschland werden so viele Polizisten eingesetzt wie seit mindestens zwei Jahrzehnten nicht mehr. Im vergangenen Jahr lag die bundesweite Polizeistärke bei 274.441 Stellen, wie aus Zahlen aus Sicherheitskreisen hervorgeht, die der dpa vorliegen. Ein Jahrzehnt zuvor waren es noch mehr als 10.000 Stellen weniger. Dabei stieg seit dem Tief im Jahr 2006 sowohl die Zahl der Bundespolizisten als auch die Zahl der Polizisten in den Ländern.
Die Zahl der Polizeibeamten spielt auch eine Rolle bei den Sondierungsgesprächen von Union, FDP und Grünen für eine Jamaika-Koalition. Die Union hatte 15 000 zusätzliche Polizisten in Bund und Ländern versprochen. Auch die Grünen forderten mehr Beamte. Die FDP verlangte ebenfalls deutlich mehr Geld für die Polizei.
Bessere Ausrüstung
In den vergangenen Jahren investierten Bund und Länder außerdem in die Ausrüstung der Polizei. Dies betrifft zum Beispiel gepanzerte Fahrzeuge, Helme und Schutzwesten.
Allein bei der Bundespolizei haben sich die Ausgaben für Ausrüstung und Ausstattung mehr als verdreifacht. Lagen sie im 2014 noch bei 94 Millionen Euro, stiegen sie innerhalb von drei Jahren auf 302 Millionen Euro in diesem Jahr.
Nicht in allen Ländern stieg die Zahl der Polizisten seit dem Tief vor einem Jahrzehnt. So sanken die Zahlen deutlich (Minus von mehr als 500) in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Besonders stark fiel die Steigerung (Plus von mehr als 1000) in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen aus. (dpa)