Auf Kuba gilt jetzt: Überleben statt Revolution

Kuba steht durch eine dreifache Krise am Rand des wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Das Regime reagiert mit der Peitsche.

Kubanische Bürgerinnen und Bürger protestieren vor der Kubanischer Botschaft in der mexikanischen Hauptstadt Mexiko-Stadt.
Kubanische Bürgerinnen und Bürger protestieren vor der Kubanischer Botschaft in der mexikanischen Hauptstadt Mexiko-Stadt.Imago/Christian Leyva

Berlin-„Patria o Muerte“, Vaterland oder Tod, riefen die kubanischen Revolutionäre früher, „Patria y Vida“, Vaterland und Leben, rufen die Demonstranten auf den Straßen Havannas in diesen Tagen. Kuba erlebt die größten Proteste seit gut 30 Jahren.

Die Wut ist verständlich: Menschen hungern, es mangelt an Medikamenten, Benzin ist knapp und die Coronazahlen explodieren. Nach dem wirtschaftlichen Kollaps des Verbündeten Venezuela, den verschärften Sanktionen unter Trump und dem Ausbleiben der Touristen durch die Pandemie, kann die Bevölkerung nicht mehr versorgt werden.

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Am 17./18. Juli 2021 im Blatt: 
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Und da das Regime wenig Zuckerbrot anzubieten hat, bleibt zum Selbsterhalt nur die Peitsche. Mehr als 5000 Menschen wurden festgenommen, darunter 120 Aktivisten und Journalisten. Am Montag wurde ein Demonstrant getötet.

Präsident Miguel Díaz-Canel macht Amerika für die Proteste verantwortlich. Der amerikanische Präsident Joe Biden hat angeboten, Impfstoffe nach Kuba zu liefern.

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