Putin: „Für die Europäer gibt es keine Alternative zum russischen Gas“
Putin hat sich am Donnerstag mit Beratern über die Energieexporte ausgetauscht. Er sagte, dass die russische Wirtschaft leide. Über die EU sprach er auch.

Die Europäische Union diskutiert darüber, ob man russische Ölprodukte wirklich verbieten und Russland radikal unter Druck setzen könne, um Russland für den Ukraine-Krieg zu bestrafen. Jetzt hat sich Präsident Wladimir Putin am Donnerstag persönlich zu Wort gemeldet und laut eines Berichts der New York Times darüber gesprochen, wie die bisher beschlossenen EU-Sanktionen gegen Russland das Land tatsächlich treffen würden. Er soll laut Bericht gestanden haben, dass die Sanktionen die Öl- und Gas-Exporte spürbar gestört und die Kosten für die Industrie bereits merklich erhöht hätten.
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Laut der New York Times diskutierte Putin mit Regierungsbeamten per Video über die ökonomische Situation. Er soll sich in seinem Wohnsitz in der Nähe von Moskau befunden und gesagt haben, dass die Zahlungen für russische Energieexporte unter Druck stünden und dass Banken aus „unfreundlichen Ländern“ den Geldtransfer verzögerten.
Import amerikanischer Energie schade Europas Konkurrenzfähigkeit
„Wie wir schon oft gesagt haben, ist das dringendste Problem die Störung der Exportlogistik“, sagte Putin in dem Gespräch. Zugleich soll Putin standhaft gewirkt haben. Er sagte, dass vor allem der Westen leiden und sich selbst in eine Krise stürzen würde, würde er die Sanktionen gegen Russland und gegen Energieimporte verschärfen oder aufrechterhalten. „Ein trotziger Herr Putin sagte russischen Beamten, dass der Versuch westlicher Länder, russische Energiequellen zu ersetzen, in der Weltwirtschaft nachhallen würde und extrem schmerzhaft für diejenigen sein könnte, die versuchen, russische Lieferanten an den Rand zu drängen“, schrieb die New York Times zusammenfassend.
Ein Import amerikanischer Energie würde Westeuropa nicht mehr konkurrenzfähig machen, sagte Putin. „Es gibt in Europa keine vernünftige Alternative zu russischem Gas“, sagte er laut New York Times. Außerdem zeigte sich Putin als Verfechter grüner Energie. Putin soll bemerkt haben, dass die westlichen Länder offenbar bereit seien, ihre grüne Agenda aufzugeben und ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen mit einem hohen CO2-Fußabdruck fortzusetzen. Er sagte laut New-York-Times-Bericht, dass Russland als Vorwand für die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten benutzt werde, um Maßnahmen zur Förderung grüner Energie zurückzunehmen, die nachweislich hohe wirtschaftliche Kosten verursacht hätten.