Bundesregierung verteidigt Impfstoff-Bestellung
An der zögerlichen Bestellung verschiedener Impfstoffe der EU gibt es Kritik. Länder wie Israel und Großbritannien sind wesentlich weiter mit den Impfungen.

Berlin-Regierungssprecher Steffen Seibert hat die Entscheidung der Bundesregierung für eine Beschaffung des Corona-Impfstoffs durch die EU verteidigt. Die Bundesregierung stehe hinter dieser „Grundsatzentscheidung“, sagte Seibert am Montag in Berlin. „Wir sind überzeugt, dass das der richtige Weg war und ist“, sagte er weiter.
Seibert reagierte auf kritische Fragen von Journalisten, die auf eine zu geringe Zahl an Impfdosen und ein langsames Tempo bei den Impfungen in Deutschland zielten. Seibert räumte – auch mit Blick auf die Umsetzung der Impfstrategie in den Ländern – ein, „dass es derzeit noch nicht an allen Stellen optimal läuft“. In diesem Geiste werde Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch am Dienstag die Gespräche mit den Ministerpräsidenten über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise führen. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte: „Dass es jetzt am Anfang knapp sein würde mit dem Impfstoff, das war von Anfang an klar.“ Der Sprecher des Bundesgesundheitsministers nannte die begrenzte Produktionskapazität als Grund für die aktuell geringen Mengen an Impfstoff. „Eine andere Bestellpraxis hätte nichts daran geändert.“
Seibert sagte, der europäische Zusammenhalt habe sich gerade in der Pandemie als wichtig erwiesen. Berichte aus den Krankenhäusern in Deutschland zeigten die schwierige Lage. „Es bleibt also entscheidend, Neuinfektionen, wie immer möglich, zu vermeiden“, sagte er.
Einem Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums zufolge sind von den 1,3 Millionen nach Deutschland gelieferten Impfdosen erst 265.000 Dosen verimpft worden. Für die Impfungen sind die Länder verantwortlich. Der Bund ist für die Beschaffung des Impfstoffs zuständig. Die nächste Impfdosen sollen am 8.Januar geliefert werden. Bis Ende Januar sollen vier Millionen Impfdosen Deutschland erreicht haben.