Rentenreform: Präsident Macron hofft auf „raschen Kompromiss“
Nach Protesten, die bereits mehr als einen Monat andauern, zeichnet sich eine mögliche Annäherung im Streit um die Rentenreform in Frankreich ab.
Paris-Nach mehr als einmonatigen Protesten gegen die Rentenreform in Frankreich zeichnet sich eine mögliche Annäherung ab. Präsident Emmanuel Macron hofft nach Angaben einer Regierungssprecherin vom Montag auf einen „raschen Kompromiss“ mit den Gewerkschaften. Die Regierung habe einen Vorschlag des größten Gewerkschaftsbundes CFDT mit Interesse zur Kenntnis genommen, sagte die Sprecherin vor neuen Verhandlungen ab Dienstag.

„Niemals war ein Kompromiss so in Reichweite“
Die CFDT hat eine Konferenz zur Finanzierung des Rentensystems vorgeschlagen. Sie will die geplante Erhöhung des Rentenalters von 62 auf 64 Jahre nicht mittragen, ist aber offen für andere Wege. Andere Gewerkschaften - allen voran die zweitgrößte CGT - fordern dagegen einen vollständigen Rückzug der Reform.
„Niemals war ein Kompromiss so in Reichweite“, sagte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire dem Sender France Inter. Für Dienstag hat Premierminister Edouard Philippe die Gewerkschaften und die Arbeitgeber zu neuen Gesprächen eingeladen.
Lage für Reisende in Frankreich verbessert sich
Am Donnerstag und Samstag sind neue landesweite Kundgebungen gegen die Rentenreform geplant. Die Regierung will sie am 22. Januar im Kabinett verabschieden. Die Streiks bei der Bahn und im Pariser Nahverkehr hielten den 33. Tag in Folge an.
Für die Reisenden verbesserte sich die Lage aber: Im Schnitt verkehrten acht von zehn TGV-Schnellzügen sowie zwei von drei Regionalzügen. In Paris verkehrten erstmals seit Beginn der Protestwelle am 5. Dezember wieder die meisten Metrolinien, allerdings in einem deutlich reduzierten Takt.