Republikaner fordern Vorladung von Hunter Biden

Im Zuge der Diskussionen um Korruption soll  Hunter Biden, der Sohn des früheren US-Vizepräsidenten Joe Biden, vor dem Kongress aussagen. 

Washington-Im Zuge der Ermittlungen zu einem möglichen Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump wollen die Republikaner den Sohn des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Joe Biden als Zeugen vorladen. Das ranghöchste republikanische Mitglied im Geheimdienstausschuss, Devin Nunes, erklärte am Samstag, eine Aussage von Hunter Biden würde die Transparenz in einem "undurchsichtigen und unfairen Verfahren" erhöhen.

US-Viezepräsident Joe Biden öffnet am 05.12.2013 in Peking (China) ein Eis. Seine Enkelin Finnegan Biden (r) und sein Sohn Hunter (l) stehen neben ihm)
US-Viezepräsident Joe Biden öffnet am 05.12.2013 in Peking (China) ein Eis. Seine Enkelin Finnegan Biden (r) und sein Sohn Hunter (l) stehen neben ihm)Foto: dpa

Hunter Biden habe offenbar für seine Tätigkeit für das ukrainische Gasunternehmen Burisma 50.000 Dollar pro Monat bekommen, sagte Nunes. Seine "Erfahrungen aus erster Hand mit Burisma" könnten "der amerikanischen Öffentlichkeit helfen, die Art und das Ausmaß der allgegenwärtigen Korruption in der Ukraine zu verstehen". Zudem müsse der anonyme Informant als Zeuge geladen werden, der die Ukraine-Affäre ins Rollen gebracht hatte, forderte Nunes.

Die Demokraten, die im Repräsentantenhaus die Mehrheit haben, müssen Forderungen der Republikaner nach Zeugenvorladungen zustimmen. Der demokratische Abgeordnete Adam Schiff, der die Untersuchungen zum möglichen Amtsenthebungsverfahren leitet, erklärte, der Geheimdienstausschuss werde "Zeugen im Rahmen der Untersuchung eingehend in Erwägung ziehen".

Joe Biden hatte auf einer Veranstaltung in Washigton vor einigen Jahren freimütig eingeräumt, er habe der Ukraine gesagt, sie müsse ihren Korruptionsbeauftragten feuern - nur dann gäbe es Finanzspritzen der USA.

Trump hatte den ukrainischen Präsidenten Selensky bei seiner Gratulation zu dessen Wahlsieg aufgefordert, die US-Ermittlungen gegen Korruption zu unterstützen. Die Demokraten interpretieren das Telefonat so, dass Trump ein "quid pro quo" gefordert habe. Ihrer Auffassung nach soll Trump versucht haben, seinem Mitbewerber Biden zu schaden. Die Zuhilfenahme einer ausländischen Macht zu einem derartigen Ansinnen sehen die Demokraten als Grund für eine Amtsenthebung Trumps an.