Revenge Porn: Rache-Porno verbreitet sich

In den USA breiten sich immer mehr Webseiten mit intimen Fotos aus, gepostet von Ex-Freunden, verflossenen Liebhabern und geschiedenen Ehemännern. Gespickt sind die Aufnahmen oftmals mit expliziten Beschreibungen der Opfer und Informationen, wo die Frauen leben, wo sie arbeiten – selbst ihre Facebook-Seiten sind verlinkt, wie die New York Times berichtet. Die Webseiten sind gesetzlich nicht angreifbar, noch jedenfalls. Denn kalifornische Abgeordnete haben nun erstmals ein Gesetz verabschiedet, das sich gegen Rache-Porno-Webseiten richtet.

Seit dem Aufkommen von Digitalkameras und Smartphones dokumentieren viele Amerikaner die intimsten Details ihres Lebens. Rachegelüsten von verlassenen Partnern ist damit Tür und Tor geöffnet. Die Folgen können verheerend sein. Opfer berichten von Kündigungen und beendeten Freundschaften. Fremde sprechen sie auf die Intimfotos an. Einige Opfer mussten ihre Namen wechseln und zwangsläufig ihr Erscheinungsbild verändern, um wieder ein halbwegs normales Leben zu führen.

Bisher konnten Polizei und Justiz den Opfern kaum helfen. Hin und wieder wurden Männer, die Intimbilder veröffentlicht hatten, zu Geldstrafen verurteilt. Manchmal konnten Richter auch Seiten aus dem Netz nehmen lassen. Doch meist haben hunderte ähnliche Seiten die Bilder bereits kopiert. Derlei Bilder gänzlich aus dem Netz zu entfernen, ist kaum möglich.

Mit dem neuen Gesetz sind in Kalifornien nun zwar härtere Geldbußen und Gefängnisstrafen möglich, doch auch ein US-weites Gesetz warten Frauenrechtler noch vergebens. (tku/BLZ)