In Belarus sind nach Angaben der Regierung die ersten russischen Soldaten für gemeinsame Militärmanöver eingetroffen. Die Übungen zur Einsatz- und Gefechtsbereitschaft fänden wegen der „kontinuierlichen Zunahme der Spannungen in Europa, insbesondere an den westlichen und südlichen Grenzen von Belarus“ statt, teilte das belarussische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte die Übungen am Montag angekündigt und mit der Verstärkung der Militärpräsenz der Nato in Polen und im Baltikum sowie der angespannten Lage in der Ukraine begründet. Wie viele Soldaten daran teilnehmen werden, blieb zunächst unklar.
Die russischen und belarussischen Militärs sollen ein Szenario üben, das den Einsatz des gesamten militärischen Potenzials der beiden Länder erfordere, um die Sicherheit des Unionsstaates zuverlässig zu gewährleisten, sagte der stellvertretende russische Verteidigungsminister Alexander Fomin am Dienstag laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass bei einem Briefing für ausländische Militärdiplomaten. Man stelle sich auf die Notwendigkeit ein, verstärkte Kräfte einzusetzen.
Meistgelesene Artikel
Die Manöver finden in zwei Etappen statt: Im Mittelpunkt der ersten Phase bis 9. Februar stehen die Verlegung russischer und belarussischer Truppen in „bedrohte Gebiete“ und die Sicherung staatlicher und militärischer Infrastruktur sowie des Luftraums. Vom 10. bis 20. Februar sollen dann die eigentlichen Manöver auf mehreren belarussischen Militärstützpunkten stattfinden.
Die Spannungen zwischen den Verbündeten Russland und Belarus mit dem Westen hatten sich in den vergangenen Wochen verstärkt. Westliche Regierungen werfen Moskau eine Truppenverstärkung an der Grenze zur Ukraine zur Vorbereitung eines Angriffs vor.
Russland verurteilt seinerseits die Verstärkung der Nato-Einheiten in der Region. Moskau fordert zudem „Sicherheitsgarantien“ von den westlichen Verbündeten – darunter einen schriftlichen Verzicht auf eine weitere Osterweiterung der Nato. (BLZ, mit AFP)