Ex-SPD-Chef: Durch Klimastiftung ließen sich Trumps Sanktionen verhindern

Norbert Walter-Borjans verteidigt den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2. Auch zu der viel kritisierten Klimastiftung MV äußert sich der ehemalige SPD-Chef.

Norbert Walter-Borjans
Norbert Walter-BorjansImago Images

Der frühere SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat die Fertigstellung des deutsch-russischen Pipeline-Projekts Nord Stream 2 verteidigt. Er halte „die Fertigstellung auch heute noch für richtig – selbstverständlich auch den Abnahmestopp“, schrieb Walter-Borjans auf Twitter.

Der Bau der Pipeline wurde im Jahr 2021 abgeschlossen. Wegen der russischen Aggression gegen die Ukraine ging sie im Folgejahr jedoch nicht in Betrieb.

Walter-Borjans äußerte sich in seinem Tweet auch zu der umstrittenen Klimastiftung MV in Mecklenburg-Vorpommern. „Die Stiftung war der Coup, Trumps Sanktionsdrohungen die Zähne zu ziehen“, schrieb der frühere SPD-Chef in Bezug auf den ehemaligen US-Präsidenten. Walter-Borjans war von 2019 bis 2021 neben Saskia Esken Vorsitzender der Sozialdemokraten.

Die 2021 vom Land gegründete Stiftung war mit 20 Millionen Euro von der russisch beherrschten Nord Stream 2 AG für Klimaschutzprojekte beschenkt worden. Parallel stellte die Stiftung mit verdeckten Geschäften sicher, dass die Ostseepipeline Nord Stream 2 fertiggestellt werden konnte, weil an ihr beteiligte Unternehmen von US-Sanktionen bedroht waren. Seit ihrer Gründung Anfang 2021 stand die Stiftung deshalb in der Kritik. (mit dpa und APF)