Suzanne Eaton: Mann gesteht offenbar Mord an Forscherin aus Dresden
Athen - Ein junger Mann aus Kreta soll die Tötung der Dresdner Wissenschaftlerin Suzanne Eaton auf der griechischen Insel gestanden haben. Dies berichteten mehrere griechische Nachrichtenportale am Montag unter Berufung auf Polizeiquellen. Eine offizielle Bestätigung seitens der Polizei lag zunächst nicht vor.
Der Mann soll gesagt haben, dass die Hintergründe des Mordes sexuell gewesen seien. Er sei ein „Voyeur“ und „erregt“ worden, als er die Frau gesehen habe, berichtete das in der Regel gut informierte Nachrichtenportal „Cretalive.gr“. Der verheiratete Vater zweier Kinder sei bekannt in der Region als psychisch gestört, berichteten andere örtliche Medien.
Festnahme auf Grund von DNA-Tests
Der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden auf Grund von DNA-Tests, die an seinem Wagen durchgeführt wurden. Demnach soll er zunächst das Opfer mit seinem Auto angefahren und es anschließend mit einem Messer verletzt haben, berichtete das Nachrichtenportal „Skai.gr“ aus der Hauptstadt Athen.
Der mutmaßliche Täter brachte die Frau nach der Tötung in eine Grotte, die die Wehrmacht während der deutschen Besatzung Kretas im Zweiten Weltkrieg als Munitions- und Waffenlager ausgebaut hatte, wie die Behörden in den vergangenen Tagen mitteilten. Die Ermittler gingen deswegen davon aus, dass der Täter aus der Region stammte.
Die Leiche der gebürtigen US-Amerikanerin Suzanne Eaton war Montag vergangener Woche gefunden worden. Sie hatte an einem Expertentreffen in der kleinen Hafenstadt Kolymbari teilgenommen und war am 4. Juli zu einer Wanderung aufgebrochen, von der sie nicht zurückkehrte.
Tagelange Suche
Familie und Freunde hatten tagelang nach ihr gesucht. Wanderer fanden die Leiche dann in der Grotte nahe der Ortschaft Maleme, rund achteinhalb Kilometer von Kolymbari entfernt.
Eaton stammte aus Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien. Sie arbeitete im Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden. Das Institut wollte angesichts des noch unbestätigten Sachstands am Montag keine Stellungnahme abgeben. (dpa)