Journalistin Herrmann zu Silvester-Krawallen: Ein Zeichen gelungener Integration

Von allen Seiten werden die Krawalle der Silvesternacht in Berlin heftig kritisiert. Eine taz-Journalistin sieht in den Ausschreitungen auch etwas Gutes.

Ulrike Herrmann in der ARD-Talkshow „Maischberger“.
Ulrike Herrmann in der ARD-Talkshow „Maischberger“.Imago/Thomas Bartilla

Auch nach zwei Wochen reißt die Debatte um die Ausschreitungen zu Silvester nicht ab. Die deutsche Journalistin Ulrike Herrmann, Redakteurin bei der taz, äußerte sich Mittwochabend erstmals dazu. Ihre Meinung unterscheidet sich dabei ganz deutlich von anderen. In der ARD-Talkshow „Maischberger“ deutet Herrmann die Krawalle als ein Indiz für gelungene Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund.

Dafür führt sie folgende Argumente an: Wenn der Großteil an Personen mit Migrationshintergrund integriert sei, dann haben es die Personen, die es nicht geschafft haben, besonders schwer. Dieser geringe Anteil an Personen radikalisiere sich und sei gewaltbereit. „Man könnte also sozusagen sagen, dass die Gewalt ein Zeichen dafür ist, dass die Integration gelingt.“

Polizei Berlin nahm in der Silvesternacht 145 Personen fest

Herrmann erklärt auch, dass die Festgenommenen überwiegend deutsche Staatsbürger seien. Ein Blick in die Zahlen der Berliner Polizei ergibt jedoch ein ganz anderes Bild. Von 145 vorläufig festgenommenen Personen hatten nur 45 die deutsche Staatsbürgerschaft.

Korrekt ist: Nur 38 Festnahmen von den 145 stehen in Zusammenhang mit Attacken auf Rettungskräfte und Polizisten. Von diesen 38 Festgenommenen hatte ein Mehrheit die deutsche Staatsbürgerschaft. Die Journalistin äußerte sich gegenüber den Medien bisher nicht noch mal zu ihren Aussagen.