Trotz Höckes umstrittener Rede: AfD steigt in der Wählergunst
Berlin - Die AfD hat nach den Äußerungen des umstrittenen thüringischen Landeschefs Björn Höcke zum Holocaust-Mahnmal in Berlin in der Wählergunst zugelegt.
Ein Viertel Nichtwähler oder unentschlossen
In dem am Mittwoch veröffentlichten stern-RTL-Wahltrend verbesserte sie sich um einen Prozentpunkt auf zwölf Prozent. CDU und CSU büßen dagegen im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt ein auf 37 Prozent. Die SPD bleibt bei 21 Prozent. Die Grünen legen einen Punkt zu auf zehn Prozent. Linke und FDP verharren bei neun beziehungsweise sechs Prozent. Etwas mehr als ein Viertel aller Befragten geben an, Nichtwähler oder unentschlossen zu sein.
Höcke hatte am 17. Januar auf einer Veranstaltung in Dresden mit Verweis auf das Holocaust-Mahnmal gesagt: „Wir Deutschen (...) sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“
Rechtsradikale Positionen
Die Umfrage wurde von den Forsa-Meinungsforschern zwischen dem 16. und 20 Januar erstellt. Institutschef Manfred Güllner sieht im Anstieg des AfD-Werts laut „stern“ einen weiteren Hinweis darauf, „dass eine große Mehrheit der derzeitigen AfD-Anhänger rechtsradikale Positionen wie die von Höcke durchaus teilt“.
Eine weitere Umfrage habe ergeben, dass 62 Prozent aller Bundesbürger der Ansicht seien, Höcke habe sich endgültig als Sympathisant des Nationalsozialismus zu erkennen gegeben, darunter 23 Prozent der AfD-Anhänger.Forsa befragte 2504 Bundesbürger. Die statistische Fehlertoleranz der Erhebung liege bei plus/minus 2,5 Prozentpunkten. (reuters)