Trump plant massiven Truppenabzug von US-Soldaten aus Deutschland

Der US-Präsident will angeblich knapp ein Drittel der Soldaten abziehen. Hintergrund ist womöglich ein Streit um die deutschen Verteidigungsausgaben.

Berlin-US-Präsident Donald Trump will einem Medienbericht zufolge 9500 der 34.500 in Deutschland stationierten US-Soldaten abziehen. Das „Wall Street Journal“ berichtete am Freitag unter Berufung auf Regierungsvertreter, Trumps Nationaler Sicherheitsberater Robert O'Brien habe kürzlich ein entsprechendes Memorandum unterzeichnet. Als Zeithorizont für den Abzug nannte die Zeitung September. Die Höchstzahl der US-Soldaten, die sich zeitgleich in Deutschland aufhalten können, soll demnach auf 25.000 begrenzt werden.

Nato-Übung mit Truppen aus 18 Mitgliedsstaaten in Deutschland (Archivbild).
Nato-Übung mit Truppen aus 18 Mitgliedsstaaten in Deutschland (Archivbild).Imago Images/BildFunkMV

Das „Wall Street Journal“ verwies auf Forderungen Trumps an Deutschland, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen. In dem Streit hatte der damalige US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, im vergangenen August mit einem Teilabzug der US-Soldaten aus Deutschland gedroht, sollte die Bundesregierung ihren Wehretat nicht erhöhen.

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Ein Sprecher der Bundesregierung wollte den Artikel des „Wall Street Journal“ am Freitagabend auf AFP-Anfrage nicht kommentieren.

Auch der Spiegel berichtete am Freitag, dass das Weiße Haus Teile des US-Kongresses darüber informiert habe, dass das Pentagon bis zum Herbst 2020 zwischen 5000 und 15.000 der derzeit rund 35.000 US-Soldaten aus Deutschland abziehen werde.