China liefert Sturmgewehre, Schutzausrüstung und Drohnen-Teile nach Russland

Xi Jingping inszeniert die Volksrepublik im Ukraine-Krieg als neutralen Friedensstifter. Daten des Nachrichtenportals „Politico“ lassen da aufhorchen.

Russlands Präsident Putin (l.) und Chinas Präsident Xi im Februar 2022 in Peking. 
Russlands Präsident Putin (l.) und Chinas Präsident Xi im Februar 2022 in Peking. Pool Sputnik Government/AP

Obwohl sich Russlands Präsident Wladimir Putin und Chins Staatschef Xi Jingping noch wenige Wochen vor dem russischen Überfall auf die Ukraine „grenzenlose Freundschaft“ zusicherten, war China in der Folge darauf bedacht, sich trotz wiederkehrender Seitenhiebe gegen die USA als neutrale Friedensmacht darzustellen.

Mit einem „Friedensplan“ erhebt Peking Anspruch auf die Rolle des Vermittlers. Noch am Donnerstag sprach Chinas Außenminister mit seinem ukrainischen Amtskollegen und forderte Friedensgespräche zwischen Kiew und Moskau. 

Einem „Politico“-Bericht zufolge ist es mit echter Neutralität allerdings nicht weit her. Zolldaten sollen zeigen, dass chinesische Unternehmen, die unter der Kontrolle des Staates stehen, mindestens 1000 Sturmgewehre, Tonnen an Kampfpanzern und Drohnenteile nach Russland geliefert haben.

Die Lieferungen dieser so genannten „Dual Use“-Ausrüstung, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke eingesetzt werden können, sollen zwischen Juni und Dezember 2022 stattgefunden haben.

Nachbau des M16-Gewehrs

Der chinesische Waffenkonzern Norinco, der unter staatlicher Kontrolle steht, hat der russischen Firma Tekhkrim laut Bericht Sturmgewehre des Typs CQ-A geschickt. Tekhkrim soll in Geschäfte mit dem russischen Staat und dem Militär verwickelt sein. Bei der Waffe handelt es sich um einen unlizensierten Nachbau des US-amerikanischen M16-Gewehrs. 

Die Gewehre seien als „zivile Jagdgewehre“ deklariert worden sein, werden allerdings von chinesischen Sicherheitskräften und Streitkräften in anderen Ländern eingesetzt.

Weiter zeigten die Daten die Lieferung von zwölf Tonnen Schutzausrüstung  von chinesischen Firmen an russische Empfänger über die Türkei. Außerdem die Sendung von Batterien, Kameras und weiteren Ausrüstungsteilen für Drohnen.

Die Teile des chinesischen Herstellers DJI sollen über die Vereinigten Arabischen Emirate nach Russland geschickt worden sein. DJI-Drohnen sind laut „Politico“ auf dem Schlachtfeld in der Ukraine eingesetzt worden. Ob dies auch auf die im Bericht genannte Ausrüstung zutrifft, ist unklar.