New York - UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Bombenangriffe auf zwei Krankenhäuser in der umkämpften syrischen Stadt Aleppo mit scharfen Worten verurteilt und als „Kriegsverbrechen“ eingestuft.
Schlimmer als ein Schlachthaus
„Stellen Sie sich einen Schlachthof vor. Es ist noch schlimmer“, schilderte Ban am Mittwoch dem UN-Sicherheitsrat in New York die Luftangriffe. In den beschossenen Krankenhäusern gebe es „Leute mit abgerissenen Gliedmaßen“ und „Kinder, die ohne Atempause schrecklich leiden“.
„Diejenigen, die immer zerstörerischere Waffen verwenden, wissen genau, was sie tun. Sie wissen, dass sie Kriegsverbrechen begehen“, urteilte Ban. Die Angriffe auf Krankenhäuser seien „ein Krieg gegen die medizinischen Kräfte in Syrien“.
Das internationale Recht regele aber klar, dass medizinische Einrichtungen, Transporte und medizinisches Personal von Angriffen ausgenommen werden müssten. „Die Verwundeten und Kranken - Zivilisten ebenso wie Kämpfer - müssen verschont werden“, forderte der UN-Generalsekretär.
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95 Prozent des medizinischen Personals geflohen, inhaftiert oder getötet
Er verwies auf Angaben der Organisation Physicians for Human Rights, wonach 95 Prozent des medizinischen Personals, das vor dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs in Aleppo gearbeitet hatte, „geflohen, inhaftiert oder getötet“ worden sei.
Es müssten Maßnahmen ergriffen werden, um das medizinische Personal zu schützen und die Schuldigen der Angriffe zur Rechenschaft zu ziehen. Nach Angaben der in den USA ansässigen Hilfsorganisation Syrian American Medical Society (Sams) vom Mittwoch waren bei Luftangriffen die beiden größten Krankenhäuser im von den Rebellen kontrollierten Ostteil Aleppos getroffen worden.
Ein Kampfflugzeug habe die Krankenhäuser „direkt“ beschossen. Die beiden Krankenhäuser mussten ihren Betrieb nach dem Luftangriff vorübergehend einstellen. (afp)