US-Drohnenangriffe: Ex-Luftwaffen-Techniker wirft Deutschland Mitverantwortung vor

Hamburg - Ein ehemaliger Techniker der US-Luftwaffe hat der Bundesregierung eine Mitverantwortung für die umstrittenen Drohnenangriffe der USA vorgeworfen. Auf dem Hackerkongress des Chaos Computer Clubs (CCC) in Hamburg sagte der Whistleblower Cian Westmoreland, Datensammlung und -übermittlung für die Drohnenangriffe hätten ihr Zentrum auf dem pfälzischen US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein und damit auf deutschem Boden.

Damit sei die deutsche Regierung „mitschuldig an allem, was wir tun“.

Drohnen senken die Schwelle für Angriffe

In der Kriegführung mit Drohnen werde die Verantwortung für die Tötung von Menschen auf ein System mit mehreren Beteiligten übertragen und damit die Schwelle für Angriffe gesenkt, sagte Westmoreland. Die Einheit DGS-4 (Distributed Ground System 4) in Ramstein sei „das Gehirn der Drohne“. Die Technik vermittle aber oft ein falsches Verständnis der tatsächlichen Situation vor Ort und führe vielfach zum Tod von Unbeteiligten.

Der Drohnenkrieg sei Vorläufer einer neuen Form der Kriegführung über technische Netze, sagte Westmoreland und kündigte an: „In den nächsten fünf Jahren werden wir autonome Killer-Roboter haben.“ (dpa)