US-Präsidentschafts-Wahl: Fünf Gründe, warum Donald Trump gewinnen kann

Berlin - Donald Trump ist Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei. Damit hat der Milliardär es all jenen gezeigt, die seine Bewerbung ursprünglich nur als Teil der bizarren US-Vorwahlshow hielten. Und: Trump könnte die US-Wahl sogar gewinnen. Eine Analyse in fünf Schritten.

 

Trump profitiert vom Hass

Eine der Grundlagen für Trumps Siegeszug gegen Kandidaten aus dem Establishment der republikanischen Partei haben die Besiegten in den vergangenen Jahren selbst gelegt. Der Vertreter der Republikaner predigten unentwegt, die Politik in Washington kreise nur um sich selbst und habe sich von den Menschen im Land entfernt. Vom echten Amerika.

Sie haben diese Vorwürfe ins Unermessliche gesteigert und damit den Hass auf das politische System befeuert, zu dem sie doch selbst gehören. Trump konnte sie auch deshalb besiegen, weil er nicht dazu gehört. Das ist auch sein bester Trumpf in der Präsidentschaftswahl gegen Hillary Clinton.

 Die soziale Spaltung und die Abstiegsängste

Die Unterschiede zwischen Arm und Reich sind in den USA traditionell sehr groß – was dort eine stärkere gesellschaftliche Akzeptanz findet als in Deutschland. Auch deshalb haben sich demokratische Präsidenten wie Bill Clinton und Barack Obama zwar für eine bessere Gesundheitsversorgung stark gemacht, aber sie haben die soziale Frage nie wirklich entschieden gestellt.

Während die Reichsten immer noch reicher geworden sind, ist die Mittelschicht unter Druck geraten. Es spricht viel dafür, dass Trump gerade in der von Abstiegsängsten geprägten weißen Mittelschicht jede Menge Wähler gewinnen kann.

 

Trumps Gegenkandidatin ist Hillary Clinton

Ja, sie ist erfahren – und in dieser Hinsicht so qualifiziert für den Job im Weißen Haus wie schon lange niemand mehr. Das Problem ist nur: Mit diesem Profil ist Hillary Clinton bereits vor acht Jahren gescheitert – damals schon in der innerparteilichen Auswahl gegen Barack Obama.

Viele Amerikaner schätzen Erfahrung, gewiss. Aber im Wahlkampf wünschen sie sich einen Präsidentschaftskandidaten, der ihnen den Eindruck vermitteln kann, er würde mit ihnen Amerika neu erfinden. Das fällt Hillary Clinton mehr als schwer.

Und: Wenn jemand als Teil des verachteten politischen Establishments angesehen wird, dann sie. Deshalb ist ihr in der demokratischen Partei der Sieg gegen den Außenseiter Bernie Sanders so schwer gefallen. Und deshalb wird sie jetzt auch nicht alle seine Unterstützer für sich gewinnen können. Trump ist ein Kandidat, der polarisiert. Aber Hillary Clinton eben auch.