USA Vorwahlen: Romney und die Big Spender

Es geht um Stimmen bei den Vorwahlen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner in den Vereinigten Staaten. Und es geht um Geld. Viel Geld. Und in dieser Kategorie hatte Mitt Romney schon gewonnen, noch ehe die ersten Stimmen bei den Vorwahlen in Florida ausgezählt worden waren. Romney und sein Team investierten in Florida allein 14 Millionen Dollar – umgerechnet rund 10,7 Millionen Euro – in Fernsehwerbung, hauptsächlich um seinen Rivalen Newt Gingrich anzugreifen. Der beschwerte sich bitterlich: „Ehrlich gesagt, wenn diese Sachen, die in den Anzeigen behauptet werden, stimmen würden – dann würde nicht mal ich mich wählen“, scherzte Gingrich am Vorabend der Wahl.

Das klang sehr gequält. Denn Gingrich weiß, dass er Romney in finanziellen Dingen unterlegen ist. Auf rund 250 Millionen Dollar wird das Privatvermögen des ehemaligen Investmentbankers geschätzt. Verwaltet wird es vom noblen Bostoner Rechtsanwalt Brad Malt.

Umstrittene Aktien abstoßen

Der 57-jährige Chef einer Anwaltskanzlei schaut emsig auf Romneys Vermögen und überprüft es auf kritische Investments. Bei Romneys erstem Anlauf vor vier Jahren warf Malt Aktienpakete von Kasinobetreibern, Tabkafirmen oder Unternehmen mit Verbindungen in den Iran aus dem Portfolio – um mögliche Kritik von politischen Gegnern erst gar nicht aufkommen zu lassen.

In diesem Jahr, so enthüllte die Zeitung Boston Globe, betraf es ein Drei-Millionen-Dollar-Aktienpaket der Schweizer Bank UBS – wegen krummer Steuergeschäfte in der USA heftig in der Kritik.

Auch Romneys schärfster Rivale Gingrich besitzt ein Millionenvermögen, wenn auch bedeutend weniger als sein politischer Gegner. Stärker noch als Romney ist er auf Spenden angewiesen. Zehn Millionen Dollar hat Kasinobetreiber Adelson, der enge Beziehungen zu Israels Premier Benjamiin Netanjahu unterhält, Gingrich für seinen Wahlkampf zu kommen lassen.

Zwar sind die Spenden von Privatpersonen in den Vereinigten Staaten auf 2500 Dollar begrenzt – um die politische Einflussnahme zu begrenzen. Doch vor zwei Jahren schaffte das oberste US-Gericht ein Schlupfloch. Spenden an Organisationen sind in unbegrenzter Höhe erlaubt, solange sie ihre Aktionen nicht direkt mit dem Politiker abstimmen.