Viele Tote nach erneuter Anschlagsserie in Afghanistan
Seit Tagen erschüttert eine Serie von Anschlägen das Land am Hindukusch. In der Nacht zu Mittwoch sind mindestens neun regierungstreue Milizen getötet worden. Die UN-Mission in Afghanistan fordert erneut zu einer Waffenruhe und Reduzierung von Gewalt auf.
Tachar-Nach einer Anschlagsserie in Afghanistan sind in der Nacht zum Mittwoch erneut zahlreiche Menschen getötet worden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Bei einem mutmaßlichen Taliban-Angriff auf Kontrollposten in der nördlichen Provinz Tachar seien mindestens neun regierungstreue Milizen getötet worden, sagten zwei Provinzpolitiker am Mittwoch.

Foto: afp/Farshad Usyan
In der Nachbarprovinz Kundus wehrten afghanische Sicherheitskräfte am Tag zuvor einen komplexen Taliban-Angriff auf zahlreiche Stellungen rund um die Provinzhauptstadt ab. Nach Angaben des Innenministeriums wurden dabei Dutzende Talibankämpfer getötet. Der Stützpunkt der Bundeswehr war laut dem Einsatzführungskommando nicht betroffen.
Am Dienstagabend töteten Unbekannte zudem mindestens elf Gläubige bei zwei Angriffen in Moscheen. In der Provinz Parwan überraschten Angreifer Gläubige beim täglichen Fastenbrechen und erschossen mindestens acht Menschen. Das Innenministerium machte die militant-islamischen Taliban verantwortlich, die Gruppe bestritt jedoch die Tat. In der Provinz Chost wurden bei einem ähnlichen Angriff drei Menschen getötet und ein Kind verletzt.
Seit Tagen erschüttert eine Serie von Anschlägen das Land. Am Dienstag forderte die UN-Mission in Afghanistan erneut zu einer Waffenruhe und Reduzierung von Gewalt auf. Die UN zeigten sich besorgt über die zunehmende Zahl ziviler Opfer des Konflikts. Zahlreiche internationale Akteure begrüßten, dass die innenpolitische Krise in Kabul nach Monaten beigelegt wurde. Sie zeigten sich aber auch besorgt um die anhaltende Gewalt und ihren Einfluss auf geplante Friedensverhandlungen.