Warnstreiks an Krankenhäusern in Berlin und Brandenburg
Erneute Warnstreiks im Tarifstreit des öffentlichen Diensts - wieder waren landeseigene Krankenhäuser betroffen.

Berlin-Bei neuerlichen Warnstreiks im Tarifstreit des öffentlichen Diensts haben Beschäftigte in mehreren Kliniken in Berlin und Brandenburg am Dienstag die Arbeit niedergelegt. Betroffen waren in Berlin wie schon bei vorigen Runden die Vivantes-Kliniken, die Charité sowie das Jüdische Krankenhaus, wie die Gewerkschaft Verdi am Morgen auf Anfrage mitteilte. „An allen Standorten sind Mitarbeiter im Streik“, sagte Gewerkschaftssekretär Max Manzey. Am Vormittag trafen sich die Beschäftigten für eine Kundgebung am Franz-Mehring-Platz.
In Brandenburg gab es Warnstreiks am Klinikum Ernst von Bergmann (Potsdam) und dem Klinikum Brandenburg/Havel. „An beiden Kliniken ist der Streik angelaufen“, sagte Mike Döding, Verdi-Bezirksgeschäftsführer Potsdam-Nordwestbrandenburg, am Dienstagmorgen. Das Klinikum Ernst von Bergmann sei seit über 20 Jahren das erste Mal in einem Streik, hatte Verdi vorab mitgeteilt.
„Bei Vivantes lief der Klinikbetrieb weitestgehend normal“, teilte ein Sprecher am Dienstag mit. „Es gab nur geringfügige Beeinträchtigungen durch den Warnstreik. Stationen mussten nicht geschlossen werden.“ Gleichwohl seien planbare Eingriffe verschoben worden.
Verdi und der Beamtenbund dbb fordern in den Tarifverhandlungen für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro. Die Gewerkschaften wiesen dies aber umgehend zurück. Die nächste Verhandlungsrunde soll Ende des Monats folgen.