Am Strand schrauben sich Wellen immer weiter in die Höhe, doch irgendwann ist der höchste Punkt erreicht und die Oberflächenspannung des Wassers am Wellenkamm reicht nicht mehr. Dann bricht jede Welle. Egal, wie hoch sie war. So ähnlich war es bei der zweiten Corona-Welle. Die Infektionszahlen stiegen und stiegen, und die Welle schraubte sich höher, als viele geglaubt hatten und einige befürchtet. Mit den Zahlen stieg die Angst, aber auch die Vorsicht und die Disziplin im Lockdown. Diese Selbstbeherrschung – die in großen Teilen auch eine Selbstzerstörung des gesellschaftlichen Lebens ist – hatte Erfolg und brach die zweite Corona-Welle.
Die Angst vor dem Coronavirus nutzt sich ab
Der gesamtgesellschaftliche Hausarrest funktioniert nicht länger, denn die Angst vor Corona verliert an Wirkung.
Angela Merkel spricht schon von der dritten Welle, doch die Disziplin im Lockdown schwindet. Imago/Cavan Images
Berlin-Nun ist wohl der Punkt erreicht, an dem die Welle gebrochen ist – die Welle der gesellschaftlichen Selbstbeherrschung. Davor war bereits eine andere Welle gebrochen: die zweite Corona-Welle.