Die politische und moralische Diskussion wird bleiben, ganz gleich, wie das juristische Urteil ausfällt: Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe befasst sich an diesem Montag mit der sogenannten Wittenberger „Judensau“ – einem Sandrelief aus dem 13. Jahrhundert an der Stadtkirche zu Wittenberg. Es zeigt eine Sau, an deren Zitzen sich Menschen laben, die Juden darstellen sollen; ein Rabbiner blickt dem Tier unter den Schwanz und in den After. Das Gericht muss entscheiden, ob die antisemitische Schmähplastik den Tatbestand der Beleidigung erfüllt.
Wieder vor Gericht: Klage gegen die Wittenberger „Judensau“
Der Streit ums antisemitische „Judensau“-Relief an der Wittenberger Stadtkirche geht jetzt vor dem Bundesgerichtshof weiter. Der Kläger verlangt die Entfernung.

Michael Dietrich Düllmann im Oberlandesgericht Naumburg (2020)imago