Poststadion ist passé: TeBe begräbt Pläne für neues Fußballstadion
MOABIT. Der Fußballverein Tennis Borussia gibt seine Planung für das Poststadion in Moabit auf. Der Tabellenführer in der Oberliga Nordost wollte ursprünglich in das große Hauptstadion eine reine Fußball-Arena für 16 000 Zuschauer einbauen, auch die denkmalgeschützte Tribüne sollte saniert und wieder hergerichtet werden. 16 bis 18 Millionen Euro wollten die Borussen in das dann zweitligataugliche Stadion investieren. "Wir haben unsere Planung jetzt ad acta gelegt", sagt Peter Antony, Geschäftsführer von TeBe-Sportmarketing. "Die Stadiondiskussion bei TeBe ist vorbei." Spielstätte bleibe das Mommsen-stadion in Charlottenburg.TeBe zieht damit die Konsequenzen aus der ablehnenden Haltung des Bezirks Mitte zu dem Stadion-Projekt. In den vergangenen Monaten hatte eine Arbeitsgruppe die Vor- und Nachteile untersucht und kommt zu einer eindeutigen Empfehlung: "Das Poststadion soll Tennis Borussia nicht zur Verfügung gestellt werden", sagt Sportstadträtin Dagmar Hänisch (SPD). Sollte TeBe langfristig der angestrebte Aufstieg in die 2. Bundesliga gelingen, müsste das gesamte Stadionareal an einem Spieltag mehrere Stunden für andere Sportveranstaltungen gesperrt werden. Das sei für den Bezirk nicht verträglich.Zudem werden Umweltbelastungen sowie negative Auswirkungen auf das Umfeld in der Lehrter Straße befürchtet, sollten in dem Fußballstadion wie geplant auch andere Großveranstaltungen stattfinden. "Unser Ziel bleibt es daher, das Poststadion als Freizeit- und Erholungsstätte auszubauen", sagt Dagmar Hänisch. So entstehen im Stadion-Oval neue Zuschauerränge für 10 000 Besucher. Auch zwei neue Kunstrasenplätze werden gebaut.Antony bezeichnet diese Planung als "kleinkariert". "Unsere Baupläne waren fertig, wir hatten einen Investor und wir hätten die im Poststadion ansässigen Vereine auch nicht verdrängt", sagt er. Stattdessen werde das Gelände nun für zehn Millionen Euro freizeittauglich gemacht.