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"Rettet den Grenzweg!" verlangt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Der Pfad rund um West-Berlin, der nach Beendigung des Kalten Krieges Kern eines Grüngürtels werden sollte, ist bedroht. Rund hundert Radfahrer folgten gestern dem ADFC-Aufruf und demonstrierten für den Erhalt des Weges."In meiner Heimatstadt Frankfurt am Main wird für über 300 Millionen Mark ein Grüngürtel angelegt. In Berlin zerstört man ihn", sagt ADFC-Tourismusreferent Axel von Blomberg. Der von zahlreichen Radlern genutzte Ring aus Asphalt und Beton, auf dem einst die DDR-Grenztruppen patrouillierten, ist bereits an vielen Stellen zerschlagen worden. Bahnbauer zerschnitten ihn in Lichtenrade und Frohnau. In Berlins Innenstadt, rund um Spandau und bei Kleinziethen wurden längere Abschnitte Opfer des Preßlufthammers. Nun steht der autofreien Radler- und Fußgängerpiste zwischen Steglitz und Teltow eine weitere Unterbrechung bevor. Der Grund: Die Anhalter Bahn wird wieder aufgebaut, ein Übergang für den Grenzweg ist nicht vorgesehen. Von Blomberg: "Der ADFC sieht sich als Partner der Bahn. Er erwartet aber auch, daß sich die Bahn als Partner der Radfahrer sieht." Schon gibt es einen umfangreichen Schriftwechsel, doch die Deutsche Bahn will den Wunsch der Radler nach einer Querungsmöglichkeit nicht erfüllen - es fehle an Geld. "Nun ist die Berliner Politik gefordert, fordert der ADFC-Mann. "Sie muß der Bahn einen eindeutigen Auftrag erteilen." +++