Wer in den Ferien wegfliegen möchte, braucht starke Nerven. Das gilt aber auch für Abholende. Denn am BER rechnet man mit einem Ansturm: bis zu drei Millionen Passagiere in sechs Wochen rund eine Million mehr als im letzten Jahr. Pro Tag rechnet der BER mit 65.000 bis 75.000 Fluggästen.
Es wird also voll(er) werden, was dann auch heißt: längere Wartezeiten. Um das zu vermeiden, sollte man im Vorfeld ein paar Dinge wissen und beachten, sodass man sich am Flughafen nicht unnötig die Beine in den Bauch steht. Wir haben die wichtigsten Tipps, hilfreiche Apps und nützliche Infos für Sie zusammengetragen.
1. Reservieren Sie Ihren Parkplatz
Eine wichtige Info für Abholende: Parken Sie im Parkhaus P8, da kostet die Stunde acht Euro, ganz oben gibt es in der Regel immer freie Parkplätze. Wenn Sie draußen, direkt an den Terminals parken, sind die ersten zehn Minuten kostenlos („Kiss&Fly“), eine Stunde kostet rund 24 Euro.
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Wenn Sie selbst verreisen und mit dem Auto kommen, können Sie Ihren Parkplatz vorab buchen. Je nach Zeitraum und Dauer gibt es eine Woche schon ab 29 Euro. Aktuell sind diese Angebote nahezu ausgebucht, teilweise gibt es Restplätze. Diese Möglichkeit können Sie nur online nutzen, entweder über die BER-Homepage oder in der kostenlosen „Berlin Airport“-App (Android und iOS).
2. Flug richtig planen
Grundsätzlich gilt: Seien Sie in den Sommerferien mindesten zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen. Informieren Sie sich rechtzeitig, wo Ihr Flieger startet, damit Sie nicht orientierungslos am BER umherirren. Alle Lagepläne und für den Flug wichtigen Infos finden Sie auf der BER-Website sowie in der „Berlin Airport“-App.
„Mit der praktischen ‚Mein Flug‘-Funktion werden Passagiere oder Abholer automatisch über das Gate und Änderungen informiert“, sagt Flughafen-Sprecherin Sabine Deckwerth. Das Gute: Terminal 1 und 2 sind beide fußläufig zu erreichen. Falls Sie am falschen Terminal ankommen, können Sie immer noch zum anderen laufen. Ryanair startet ausschließlich von Terminal 2.
Besonders wichtig und häufig beobachtetes Problem: die Flüssigkeiten im Handgepäck. „Darunter fallen Pasten, Lotionen, Cremes, Schaum, Mischungen von Flüssigkeiten und Feststoffen (Aerosole) sowie andere Substanzen mit bei Raumtemperatur flüssiger, zähflüssiger, gelartiger, cremiger oder ähnlicher Konsistenz“, heißt es auf der BER-Website. Ausgenommen sind Medikamente sowie Spezial- und Babynahrung, die Sie für die Dauer des Fluges benötigen. Gegebenenfalls müssen Sie hierfür ein Attest vorlegen.
Denn nach wie vor dürfen nicht unbegrenzt Flüssigkeiten mit an Bord. „Diese müssen in Behälter eingefüllt sein, die nicht mehr als 100 Milliliter fassen. Dabei zählt die auf der Packung aufgedruckte Höchstfüllmenge. Alle Behälter müssen in einem separaten transparenten und wiederverschließbaren Plastikbeutel mit einem Zipp-Verschluss aufbewahrt werden. Dieser Beutel darf maximal ein Liter Fassungsvermögen haben“, steht weiterhin auf der Flughafen-Homepage.
Verboten sind unter anderem Haarsprays, Nagellackentferner und Streichhölzer. Erlaubt ist ein Gasfeuerzeug pro Person, keine Sturm- oder Benzinfeuerzeuge.
Sie sollten außerdem alle wichtigen Dokumente, vor allem Ihren Personalausweis oder Reisepass griffbereit haben (eventuell auch Visum, Impfnachweis – je nachdem, wohin Sie fliegen), um nicht danach suchen zu müssen und unnötiges Warten der hinter Ihnen stehenden Passagiere zu verursachen. Checken Sie über die „Berlin Airport“-App oder die BER-Homepage dann als Erstes, von welchem Gate Sie starten, und gehen den Weg einmal ab, um für später zu wissen, wie lange Sie bis dorthin brauchen. Vergessen Sie auch nicht, dass das Boarden in der Regel bereits eine halbe Stunde vor dem Flug beginnt.
Last, not least: Denken Sie an eine FFP2-Maske! Für Flüge nach und aus Deutschland besteht Maskenpflicht an Bord des Flugzeugs, in den Terminals ist das Tragen freiwillig.
3. Digital einchecken per App
Um Wartezeiten zu verkürzen, empfiehlt es sich, eine Check-in-App auf dem Handy zu installieren. So ziemlich jede Airline bietet diesen Service (in der Regel auch als Browser-Funktion) kostenfrei an. So können Sie vorab einchecken und gegebenenfalls Ihren Lieblingsplatz reservieren. Das lohnt sich vor allem dann, wenn man kein Gepäck aufgibt, sondern lediglich mit Handgepäck reist.
Auf der Website des BER steht dazu ganz klar: „Am bequemsten ist es, wenn Sie bereits online über die App oder Webseite Ihrer Fluggesellschaft einchecken. Sollten Sie nur Handgepäck mitnehmen, können Sie sich direkt zur Sicherheitskontrolle begeben. Falls Sie Aufgabegepäck dabei haben, können Sie dieses an den Baggage-Drop-off-Schaltern in den Terminals abgeben.“
Nach dem digitalen Check-in haben Sie alle Daten in der App griffbereit, die dann nur noch vom Flughafenpersonal oder an einem Automaten gescannt werden müssen, wobei manche (vor allem kleinere) Airlines oder Flughäfen nur ausgedruckte Bordkarten akzeptieren. Beachten Sie aber unbedingt die Online-Check-in-Zeiten – das sind fest definierte Zeitfenster –,weil diese von Airline zu Airline sowie an den Flughäfen stark variieren können.
Falls Sie mit unterschiedlichen Airlines reisen, sollten Sie über eine App nachdenken, bei der mehrere Anbieter gebündelt sind und mit den Airlines kooperieren. Eine dieser Apps heißt Passnfly, und man kann mit ihr bei mehr als 200 Airlines einchecken, darunter Lufthansa, Easyjet und Ryanair. Die digitale Bordkarte kann dann auch offline abgerufen werden. Darüber hinaus bietet sie Informationen zu den Gates, etwaigen Verspätungen und dem aktuellen Flugstatus. Die App finden Sie im Apple- und Android-Appstore, sie ist kostenlos.
4. Einchecken am BER-Automaten im Terminal
Alternativ können Sie direkt am BER an einem Automaten einchecken: „Im Terminal 1 bieten easyJet, die Lufthansa-Group, Eurowings, airbaltic, Air France/KLM und Norwegian ihren Passagieren die Möglichkeit, eigenständig einzuchecken, vollständig oder teilweise, an. Auch im Terminal 2 stehen Self-Service-Kioske für Ryanair bereit“, heißt es auf der Flughafen-Website. Der Selbstbedienungs-Check-in besteht aus zwei Schritten, wie es weiter heißt:
„Die erste Station, der sogenannte Self-Service-Kiosk, dient neben dem Check-in, dem Erfassen des Gepäcks und dem Drucken des Gepäcklabels. Die Passagiere stellen ihr Gepäckstück auf die Waage und scannen anschließend den QR-Code ihrer gedruckten oder mobilen Bordkarte. Der Self-Service-Kiosk überprüft anhand der Buchung das Gewicht des Gepäckstücks und druckt ein selbstklebendes Gepäcklabel aus. Dieses kann durch den Passagier leicht am Griff des Gepäckstücks befestigt werden, indem die rückseitigen Klebeflächen zusammengedrückt werden. Die optimale Position befindet sich hierbei an der langen Seite des Gepäckstücks.“
Und „im zweiten Schritt bringen die Passagiere ihr Gepäckstück zur Gepäckaufgabe, wo sie das Gepäckstück auf das Band legen. Gepäcklabel und Gewicht werden vollautomatisch überprüft, bevor das Gepäckstück über die Gepäckförderanlage abtransportiert wird. Nach erfolgreicher Gepäckaufgabe erhalten die Passagiere einen Gepäckbeleg. Das Gepäck ist nun aufgegeben und die Passagiere können direkt zur Sicherheitskontrolle weitergehen.“
Bedenken Sie aber, dass sich auch an den Automaten Schlangen bilden können. Planen Sie hierfür unbedingt Pufferzeit ein!
5. Flug tracken
Es gibt diverse Apps, mit denen Sie Flüge in Echtzeit verfolgen können und beispielsweise überprüfen, ob Ihre Maschine pünktlich ankommt oder ob Sie damit rechnen müssen, auf das Boarding zu warten. Eine der bekanntesten und bestbewerteten ist Flightradar24. Im Google-Appstore erreicht die App 4,7 von 5 möglichen Sternen bei insgesamt mehr als 450.000 Bewertungen, gleiches im Apple-Appstore (4,7 Sterne bei mehr als 109.500 Bewertungen). „Dieser Live-Flugverfolger erreicht in 100 Ländern Platz 1 unter allen Reise-Apps auf Google Play“, steht dann auch in der Selbstbeschreibung der Applikation.
Die Anwendung ist kostenlos, bietet aber auch diverse In-App-Käufe an – und man muss damit leben, dass Werbung eingespielt wird. Man kann mit der App anhand der Flugnummer spezielle Flüge filtern, aber ebenso das Flugzeug, das einem über den Kopf fliegt, identifizieren. Ankunfts- und Abflugzeiten lassen sich zuverlässig herausfinden, genau wie Verspätungen und der Wetterbericht.
Alternativ könnten Sie beispielsweise die „Flight Aware“-App laden. Die kostenlose Flug-Tracking-App gibt es für Android und iOS, enthält aber Werbung sowie In-App-Käufe. Ansonsten ist sie eine sinnvolle Unterstützung, wenn man wissen will, ob sein Flieger pünktlich ist, ob es Verzögerungen gibt und wie die Landezeiten konkret aussehen.
Praktisch: Man kann Flüge speichern und wird mit einem Alert benachrichtigt, falls sich etwas ändert. Hierfür muss man sich allerdings anmelden und ein Profil anlegen. Die anderen Funktionen laufen aber auch ohne Anmeldung. Es reicht, wenn man seinen Standort freigibt. „Schnell und einfach zu bedienen, alle gewünschten Informationen werden schnell und übersichtlich dargestellt“, rezensiert ein User. „Genau die Informationen, die man braucht“, ein anderer.
6. Wartezeiten prüfen
Die meiste Zeit verschlingen die Sicherheitschecks, weshalb Sie schon beim Packen daran denken sollten, Ihre Flüssigkeiten nach oben zu legen, damit Sie sie schnell auspacken können, und die wichtigsten Unterlagen (siehe oben) griffbereit haben. Zudem sollten Sie sich Gedanken machen, was Sie anziehen: Muss es wirklich der Gürtel mit dem Metallverschluss sein? Den müssten Sie im Zweifel ablegen; das kostet Zeit. Ebenso kann es sinnvoll sein, Schuhe zu wählen, in die man schnell rein und raus schlüpfen kann.
Darüber hinaus können Sie sich im Vorfeld informieren, wo man wie lange warten muss. Am Terminal 1 des BER gibt es 36 Schalter für die Sicherheitskontrollen, verteilt auf fünf sogenannte Kontrollstellen; im Terminal 2 sind es 16 Sicherheitskontrollen an einer Kontrollstelle. Wie ausgelastet diese sind, können Sie auf der Website checken (das blaue Fenster mithilfe des roten Dreiecks öffnen!), in der „Berlin Airport“-App, aber auch an den Anzeigetafeln an den Rolltreppen im Terminal.