Wer in den Ferien nicht verreist oder auch einfach nur so ein paar freie Tage mit den (Enkel-)Kindern hat, überlegt: Was machen wir denn heute Schönes? Die Auswahl ist so groß, dass man sich kaum entscheiden kann. Mal ein neues Museum besuchen? Oder mal das Selberfliegen probieren? Geht alles.
Was es darüber hinaus noch gibt, wo Sie rund um Berlin richtig was erleben können, verraten wir Ihnen hier und heute. In Teil Eins unserer Sommerferien-Tipps haben wir bereits den Filmpark Babelsberg, die Pinguintherme im Spreewald, Sauriergucken in Germendorf und Karl’s Erdbeerhof vorgestellt.
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Westernstadt El Dorado
Seit nunmehr 16 Jahren zieht die Westernstadt Eldorado bei Templin (Uckermark), etwa 70 Kilometer nördlich von Berlin, Familien in ihren Bann. Es fühlt sich an wie eine Reise in eine andere Welt: Saloon, Pferdegespann, Planwagen und Postkutsche, Läden im Westernstyle, sogar eine Bank, eine Kapelle und einen Friedhof gibt es. Außerdem Goldwaschen, Ponyreiten, Bogenschießen und Hufeisenwerfen.
Natürlich gibt es auch Spielplätze, einen Streichelzoo, Bullenreiten, Axtwerfen, eine Steckbriefdruckerei und man kann mit Schaufel und Metalldetektor eine Gold- und Edelsteinmine erkunden. Für viele Aktivitäten muss man extra zahlen, und dafür Euro 1:1 in Western-Dollar umtauschen. So kostet das sogenannte Mining, bei dem man zu zweit mit Schaufel und Detektor für zehn Minuten über ein bestimmtes Areal zieht, zwei Dollar. Goldschürfen pro Person ein Dollar, ebenso wie das Bogenschießen (fünf Pfeile).
Übrigens: Wer im authentischen Outfit kommt, also beispielsweise als Cowboy, hat freien Eintritt. Für alle anderen gibt es ein tolles Angebot auf dem Gelände: Im Fundus kann man sich passende Kleidung zusammensuchen und von einem Profi schminken lassen. Das macht Spaß und wirkt super cool, wenn man danach ins Fotostudio geht, um historisch anmutende Erinnerungsfotos schießen zu lassen (wichtig: Termin buchen!).
Jeden Tag werden vier Live-Shows aufgeführt, die erste findet um 11 Uhr statt, die letzte um 17.15 Uhr. Bei dieser wird ein Bankraub inszeniert, und im Anschluss findet Kinder-Spaß auf der Main Street statt (mal ein Tanz, mal ein Duell). Die erste Show des Tages wird von Maria & Kendall Old Elk vom Stamm der Apsaalooke (Montana/USA) präsentiert. Um 13 und 15 Uhr gibt es laut Website zwei Stunt-Shows; die tatsächlichen Uhrzeiten werden aber vor Ort angesagt und können abweichen. Sonntags findet um 13 Uhr ein Kids-Stuntworkshop statt.
Die Showtribüne liegt die meiste Zeit des Tages in der prallen Sonne, weshalb Sie sich unbedingt einen großen Sonnenhut oder einen Regenschirm mitbringen sollten, wenn Sie keinen Sonnenbrand riskieren wollen.
Tipp: Bringen Sie Badesachen mit! Das El Dorado liegt direkt am Röddelinsee und hat einen eigenen Steg. Man kann direkt in den See springen, es gibt eine Sonnen- und Badeplattform. Außerdem kann man in der Westernstadt auch übernachten (Hotel-Doppelzimmer 125 Euro pro Nacht; Kutscherresidenz 165 Euro, Ranchhaus 155 Euro).
Am Röddelinsee 1, 17268 Templin. Der Eintritt kostet 16 Euro für Erwachsene (online 13 Euro), eine Familienkarte 59 Euro (55 Euro online). Das Parken kostet 2 Euro pro Tag. Vom 13. Juli bis 21. August ist die Westernstadt täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Falls Sie an einem anderen Tag kommen möchten, checken Sie die Öffnungszeiten auf der Homepage. Es gibt auch Schließtage.
Familiengarten Eberswalde
Direkt am Eingang wartet schon das erste Highlight: Eine Art Kugelbahn aus Beton, leicht abschüssig, so dass Kugeln, Murmeln und Bälle flippernd hinabrasen. Man kann vor Ort kleine Plastikbälle kaufen (50 Cent), allerdings sind diese tendenziell zu leicht. Falls Sie einen Golf- oder Tennisball zu Hause haben, bringen Sie den am besten mit.
Ein paar Meter weiter kann man sich ein Tretboot leihen und durch ein Katakomben-Tunnelsystem fahren. Gut, dass es Helme gibt, denn sonst würde man sich vermutlich wirklich den Kopf stoßen. Das ist ein echtes Abenteuer, zumal das Navigieren eines Tretbootes gar nicht so einfach ist wie es aussieht.
Und dann: Leihen Sie sich ein Familien-Kettcar (vier Sitze) und erkunden Sie das 17 Hektar Familiengarten-Gelände rollend. Ihre Kinder werden begeistert sein, aber spätestens am großen Wasserspielplatz mit den angrenzenden Riesenrutschen aus dem Wagen springen. Deshalb an dieser Stelle der Tipp: Denken Sie unbedingt an ein Handtuch und Wechselwäsche.
Neben dem Imbiss in der Mitte des Parks warten verschieden große Plüsch-Ponys und Einhörner, auf denen man reiten kann. Wenn das darauf sitzende Kind sich bewegt, setzt es einen Rollmechanismus in Gang und reitet los. Das kostet allerdings extra.
Im hinteren Parkteil gibt es im sogenannten Märchenwald viele Hütten und Spielplätze, darunter ein Hexenhaus mit Lichteffekten, ein total abgedunkeltes Labyrinth sowie Rutschen und diverse Kletterangebote.
Am Alten Walzwerk 1, 16227 Eberswalde. Direkt vor Ort gibt es nur wenige Parkplätze, aber in fünf Minuten Laufentfernung befindet sich ein großer Parkplatz. Parken Sie nicht bei den nahen Supermärkten; dort wird gern abgeschleppt. Wer mag, kann auch über den Finowkanal mit Kanu oder Boot anreisen – der Familiengarten hat einen eigenen Steg. Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 4 Euro, ermäßigt und Kinder 2 Euro.
Holland-Park
Erst vor Kurzem eröffnet und schon so gut besucht, dass man mitunter nach einem Parkplatz suchen muss: Der Holland-Park in Schwanebeck (Barnim) hat sich binnen kürzester Zeit zum Familienmagneten entwickelt. Und das, obwohl noch nicht mal alles fertig ist.
Die Spielplatzanlage, die sich hinter dem großen Center erstreckt, ist liebevoll gestaltet und lässt keine Wünsche offen. Häuser, Hütten und Höhlen laden zum Erkunden und Klettern ein. Gleich am Eingang stehen lebensgroße Pferde (aus Kunststoff), teils mit seidenem Schweif und langer Mähne, und für die kleinen Kinder gibt es kniehohe Holz-Ponys. Zwei Sprungkissen, Seilbahnen sowie eine riesige Strohballen-Kletterlandschaft sorgen für restlos begeisterte Kinder.
Überhaupt: Überall kann man klettern, wippen, schaukeln, rutschen - in allen Formen und Varianten, für alle Altersklassen. Unter anderem gibt es einen hölzernen Wohnwagen, der auf Stelzen steht und den die Kinder über eine Strickleiter oder einen Holzsteg erklimmen müssen. Zur Belohnung führt eine Rutsche wieder hinab.
Apropos Rutsche: Nehmen Sie ein bisschen Kleingeld mit, denn der imposante 21 Meter hohe Rutschenturm mit sechs verschiedenen Rutschen kostet 5 Euro (keine Zeitbegrenzung). Der Besuch des Outdoor-Spielplatzes sowie des Streichelgeheges (u.a. Alpakas) ist kostenlos. Man kann hier einen absolut kostenneutralen Nachmittag verbringen, aber auch schnell 50 Euro los sein.
Besonders beliebt ist das Nostalgiekarussell (Fahrt: 2,50 Euro) und die elektrischen Baufahrzeuge, mit denen man selbst Sand schaufeln kann (2 Euro). Und: Überall Verlockungen und Leckereien. Eine Brezel beispielsweise kostet 2,90 Euro.
Drinnen gibt es eine Kletterhalle mit 45 verschiedenen Möglichkeiten sowie einen riesigen Indoor-Spielplatz (wichtig: Stoppersocken!). Tickets sowie Preise variieren; ein Vier-Stunden-Ticket für das Spielparadies beispielsweise kostet für Erwachsene 10,50 Euro für Kleinkinder 5,50 Euro und Kinder zwischen 3 und 17 Jahren zahlen 15,50 Euro.
Kinder zahlen für 90 Minuten Kletterspaß 16,50 Euro am Wochenende beziehungsweise 15,50 Euro unter der Woche. Ab 16.30 Uhr kostet’s nur noch zehn Euro. Begleitpersonen, die nur zugucken und nicht selbst klettern wollen, dürfen kostenlos mit rein. Um 17.30 Uhr ist der letzte Einlass.
Mittlerweile ist die große Mühle eröffnet (mit Museum sowie Dschungel-Areal mit Tieren, Eintritt 5 Euro), bald folgen Escape Rooms und ein Lasergame sowie ein Bausteine-Paradies mit XXL-Klemmsteinen. Einstweilen kann man auch durch den verlockenden Souvenirshop schlendern oder sich im weitläufigen Gartencenter inspirieren lassen. Wer hier nichts kauft, verdient Respekt.
Dorfstrasse 30, 16341 Panketal OT Schwanebeck. Parkplätze gibt es genug, das Parken ist kostenlos. Öffnungszeiten: Spiel- und Kletterhalle jeweils täglich von 11 bis 19 Uhr, am Wochenende sowie in den Ferien von 9 bis 19 Uhr. Der Outdoor-Spielplatz kann während der Markt- und Gartencenter-Öffnungszeiten (tgl. 9 bis 19 Uhr) genutzt werden.
Tropical Islands
„Südsee, Sandstrand, Palmen – nur 60 Kilometer von Berlin“, wirbt Tropical Islands auf seiner Website. Und die Bilder laden tatsächlich zum Träumen ein, von einem Urlaub irgendwo weit weg, wo das Meer azurblau, der Himmel wolkenlos, der Sand pudrig und die Brise lau ist. Wo man sanft dösend in einer Hängematte lümmelt… und sich ärgert, wie teuer der ganze Spaß ist. Vom klimafeindlichen Fliegen ganz zu schweigen.
Nun ist der Besuch im Tropical Islands alles andere als billig, aber dafür kriegt man schon ganz schön was geboten. Okay, es ist kein salziges Meer, aber dafür fast so muckelig warm wie in der Karibik. Die Illusion ist sehr nah an der Perfektion. Abgesehen vom Planschen und Sandburgenbauen gibt es aufregende Wasserrutschen, einen Minigolf-Platz (fünf Euro pro Person und Stunde) und einen Korbballon, der durch die Halle gezogen wird und von dem aus man die gesamte Anlage aus 15 Metern Höhe überblicken kann (39 Euro Grundgebühr, plus Erwachsene je 6 Euro, Kinder je 3 Euro).
Es gibt mehrere Automaten, an denen man sein Handy aufladen kann, zudem diverse Shops, wo man beispielsweise wasserdichte Handytaschen (ca. 10 Euro) kauft, um sodann den ganzen Spaß zu filmen.
Beim Spaziergang durch den hauseigenen Regenwald können Sie Schildkröten, Flamingos und Fasane entdecken. Darüber hinaus gibt es ein Schmetterlingshaus. Falls Sie auf mehr Action aus sind, sei Ihnen der Wildwasserfluss empfohlen, ein 250 Meter langer Strömungskanal (Nutzung ab 8 Jahren).
Und sobald Sie genug nass geworden sind, können Sie sich auf Treasure Island, der Schatzinsel, an diversen virtuellen Spielen versuchen. Es blinkt und piept und zockelt. Für Kinder gibt es Mini-Safaris, wo sie mit einem Jeep unterwegs sind und Tiere aufspüren müssen, für die es Stempelchen gibt. Am Ende wird das Kind zum Wildlife Ranger ernannt.
Die Auswahl an Speisen ist wirklich groß und vielfältig, es gibt sogar Spaghetti Bolognese (7,50 Euro), die als halal ausgewiesen sind. Und das passt auch zum gutbürgerlichen, internationalen Publikum. Tolles Angebot: Es gibt große Refillbecher zu kaufen (17 Euro), die man bis Mitternacht an diversen Stationen mit nichtalkoholischen Getränken befüllen kann: vom stillen Wasser über Cola bis hin zu Fruchtgetränken, allesamt miteinander kombinierbar, mehr als 100 Varianten sind möglich.
Falls Ihre Kinder im Sand buddeln wollen, setzen Sie sich in der Südsee in die dritte Reihe, dahinter können die Kleinen ungestört spielen. Falls Sie es ruhiger mögen, laufen Sie rüber zum Whirlpool-Bereich. Dort stehen auch Liegen, und davor ist ausreichend Platz zum Spielen im Sand. Und es ist etwas ruhiger als im Südsee-Teil.
Man kann aus dem Tagestrip ins Tropical Islands auch leicht einen Zwei-Tages-Trip machen, denn Übernachten ist hier kein Problem. Zelten inmitten der Palmenlandschaft? Ein Ferienhaus mit eigenem Whirlpool? Campen im Tipi? Alles ist möglich, die Auswahl riesig. Die Preise müssen Sie individuell berechnen lassen. Für eine Übernachtung im Safari-Zelt inmitten der Tropenhalle zahlt man etwa 130 Euro.
Tropical-Islands-Allee 1, 15910 Krausnick. Öffnungszeiten: täglich von 8 Uhr bis 23.30 Uhr, für Übernachtungsgäste rund um die Uhr. Das Online-Tagesticket für Familien kostet 145 Euro, es gibt auch verschiedene Spezialangebote, die günstiger sein können.