Sechs Kiez-Eisdielen, die bei jedem Wetter glücklich machen

Berlin kann Eis: Wer Lust auf richtig gute Eiscreme hat, muss dafür nicht mal seinen Bezirk verlassen. Wir haben sechs tolle Eisdielen für Sie ausgesucht.

Wer Eis mag, muss in Berlin nicht lange suchen.
Wer Eis mag, muss in Berlin nicht lange suchen.dpa

Egal, ob hochsommerliche Hitze, nerviges Aprilwetter oder doch eher laue-Lüftchen-Stimmung: Gutes Eis geht immer. Die beliebtesten Eissorten der Deutschen sind – in genau der Reihenfolge – Schokolade, Vanille, Erdbeere. Aber natürlich gibt es darüber hinaus noch so viele weitere und leckere Sorten sowie Hunderte Eisläden verteilt über die Kieze, sodass ein Sommer niemals reichen kann, um sich einmal richtig durchs Sortiment zu lecken. Überhaupt: Welche ist die beste Eisdiele Berlins?

Wir bieten eine kleine Orientierungshilfe und stellen sechs zu Recht beliebte Eisdielen vor, vom Klassiker bis zum Geheimtipp, von herzhaft bis süß, fruchtig oder milchig, bio und vegan, mit Tee- oder Alkoholnote. Buchstäblich für jeden Geschmack und jede Gelegenheit bieten die Berliner Eisdielen eine tolle Erfrischung.

1. Spandau: Florida Eis

Kennt wohl jeder: Die Spandauer haben in den letzten Jahren den Berliner Eis-Markt gut aufgemischt. Zu finden sind die leckeren Eis-Kreationen in vielen Kühltruhen selbst großer Supermärkte. Knapp 40 Milch- und Fruchteissorten gibt es hier, von Banana Milkcream über Mandarine bis hin zu Zimt. Der 500-Milliliter-Becher kostet 4,99 Euro. Eine Kugel Eis kostet 1,50 Euro, das Sahnehäubchen 1,30 Euro und Soße obendrauf (Karamell, Schoko etc.) nochmals 1,50 Euro.

Seit 1927 gibt es Florida Eis. Anfangs wurden die Kugeln im Vorraum des damaligen Kinos Concordia in der Spandauer Klosterstraße verkauft, das war noch die Stummfilmzeit. Nach einer kriegsbedingten Unterbrechung öffnete der Eisverkauf 1945 in einem Bretterverschlag und wuchs seither beständig, sodass immer mehr Kunden stadtweit beliefert werden wollen. Heute sind es deutschlandweit fast 2000 Abnehmer.

Und: „Seit 2013 ist Florida Eis ein Klimaschutz-Unternehmen und engagiert sich in vielen Bereichen, um einen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten. Wir wurden ein Musterbetrieb der Bundesregierung, wenn es um den Klimaschutz geht. Somit besuchten uns mehrere 1000 Interessierte aus der gesamten Welt, um sich diese Technologien anzuschauen“, heißt es auf der Unternehmens-Website.

Wo zu finden? Klosterstr. 15 , 13581 Spandau (geöffnet täglich von 12 bis 22 Uhr) sowie Altstädter Ring 1, 13596 Spandau (geöffnet täglich von 12 bis 19 Uhr), beides nah am S-, U- und Regionalbahnhof Spandau (U7, S3, S9, sowie diverse Buslinien).


2. Neukölln: Mos Eisley

Unweit des Tempelhofer Feldes, direkt im Schillerkiez, ist die feine Gelateria Mos Eisley, die in keiner Bestenliste fehlen darf. Man schmeckt einfach, mit wie viel Leidenschaft das Eis entsteht. Inhaberin Daniela Teuber hat das Eismachen 2011 an der Gelato University in Bologna gelernt – während eines Urlaubes. Etliche heimische Experimente sowie ein weiterer Lehrgang in Italien später eröffnete die engagierte Unternehmerin 2013 ihr Geschäft – und kann sich seither vor Kundschaft kaum retten.

Es gibt „Milcheis“, das aus Soja-, Mandel- oder Kokosmilch besteht, ungefähr die Hälfte des Sortiments ist vegan und trotzdem sehr lecker, wie etwa Gurke-Tonic oder Aprikose-Thymian. Für Nicht-Veganer gibt es beispielsweise Whiskey-Schoko (mit zehnjährigem Laphroaig) oder Apfelkuchen. Eine Kugel kostet 1,90 Euro.

Wo zu finden? Herrfurthplatz 6, 12049 Neukölln; vom U-Bahnhof Boddinstraße (U8) sind es nur fünf Minuten zu Fuß. Geöffnet ist täglich von 12 bis 18 Uhr.


3. Prenzlauer Berg: Hokey Pokey

Es dürfte rund um den Prenzlauer Berg wohl niemand zu finden sein, der Hokey Pokey – mittlerweile mit dem Zusatz „Eispatisserie“ versehen – nicht kennt und davon schwärmt. Der Laden im stilsicherem Altbau-Flair ist weit über die Kiezgrenzen hinaus bekannt, und das hat viele gute Gründe. Einer davon könnte heißen: Marzipan-Milcheis mit Blutpfirsichsorbet und Riesling. Ein anderer: Weißes Schokoladeneis mit dänischer Starklakritze. Aber da sind die Geschmäcker verschieden, und es ist nicht bekannt, dass jemand eine der Eisdielen je verlassen hätte, ohne sein zart schmelzendes Glück mit sich getragen zu haben. Das seelige Lächeln gibt’s kostenlos dazu und lässt auch die lange Wartezeit schnell vergessen.

Ähnlich sieht es an den anderen drei Filialen (Oderberger Straße, Torstraße sowie gegenüber vom U-Bahnhof Vinetastraße) aus: Lange Schlangen, freundliche Läden, vorzüglichstes Eis und der Wunsch, direkt nach dem Aufessen noch mal vorbeizugehen und die nächste Sorte zu probieren. Eine Kugel kostet 2,10 Euro und ist, das sollte man vorher wissen, wirklich groß! Wer eine normal große Kugel bevorzugt, sollte eine kleine bestellen, die kostet 1,40 Euro.

Wo zu finden? Stargarder Straße 72, 10437 Prenzlauer Berg; vom U- und S-Bahnhof Schönhauser Allee (Ringbahn, U2) läuft man gute sechs Minuten. Geöffnet montags bis sonntags zwischen 12 und 22 Uhr.


4. Lichtenberg: Eis Kaffee

Dieser Laden, mitten im Weitlingkiez, ist wie eine Reise in die Kindheit. Kein fancy Hipster-Laden, sondern eine grundsolide Eisdiele wie sie früher war. Mit Schwedenbecher (8,50 Euro), Bananensplit (6 Euro) und Spaghettieis (7 Euro). Auf die Faust gibt es beispielsweise Schoko-Minz-Eis oder Walnuss-Feige, für die Kinder himmelblau. Eine Kugel kostet 1,70 Euro, im Angebot ist stets ein gutes Dutzend Eissorten, wobei auch auf Allergiker Rücksicht genommen wird: Laktosefreie Sorbets sind immer dabei. Super für Kinder: Die Streusel sind kostenlos (was in den meisten Berliner Läden nicht üblich ist!).

Wo zu finden? Margaretenstr. 27, 10317 Lichtenberg; Bahnhof Lichtenberg (U5, S5, S7, S75). Geöffnet montags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, mittwochs und freitags bis 19 Uhr.


5. Kreuzberg: Vanille & Marille

Im gediegenen Kreuzberg61 befindet sich das Haupthaus der Eismanufaktur Vanille & Marille, es gibt fünf weitere Filialen, darunter in Schöneberg, Steglitz und Tempelhof. Ein pastelliges Logo mit Eis schleckenden Kindern, dazu ein freundlicher Regenbogen – da kriegen (nicht nur) Familien gute Laune. Der Inhaber, ein ausgebildeter Speiseeishersteller, engagiert sich auch sozial, unterstützt alljährlich viele Projekte in der Stadt, sponsert Eis für Kitafeste, bei Sport-Events oder Theateraufführungen.

Kerngeschäft ist und bleibt aber das Eis – und da hat die Manufaktur mehr als 100 selbst gemachte Sorten im Repertoire, davon immer 20 im täglichen Angebot: Erdbeer-Mascarpone, Schokolade-Kaffee-Sherry, Zitrone-Zimt, Blueberry-Cheesecake. Eine Kugel kostet 1,90 Euro. Die Zutaten dafür sind so gut es geht regional, saisonal und glutenfrei. Toll: Es gibt auch abgepacktes Eis (500 Milliliter-Becher, 12 Sorten, je 8,90 Euro) zum Mitnehmen. Und für die nächste Party kann man sich eine Eistheke zu Hause hinstellen lassen, auf Wunsch sogar mit Personal.

Wo zu finden? Hagelberger Str. 1, 10965 Kreuzberg; U-Bahnhof Mehringdamm (U6/U7). Geöffnet montags bis sonntags von 11 bis 23 Uhr.


6. Pankow: Alphis Eis

Eis, das so cremig auf der Zunge schmilzt, dass man sich fragt, ob man jemals in seinem Leben wieder etwas anderes essen kann. Bei Alphis im Florakiez ist immer eine lange Schlange – und dass das Warten lohnt, erkennt man daran, dass keiner schlechte Laune kriegt, während auf dem Bürgersteig vor dem kleinen Lädchen teilweise wirklich lange gewartet wird. Ob’s an der verwendeten Biomilch liegt? Oder daran, dass das Eis direkt vor Ort, im Hinterzimmer, produziert wird? Vielleicht schätzen die Gäste aber auch einfach nur die überschaubare, aber regelmäßig wechselnde Auswahl.

Seit 2019 gibt’s Alphis Eis, und bislang ist das Geschäft nicht über die Kiezgrenzen hinaus bekannt. Was einerseits schade ist, denn wenn man Glück teilt, wird es mehr, und andererseits gut, denn wer will schon gerne noch länger warten? Eine Kugel, zum Beispiel Griechischer Joghurt mit Holunder, kostet 1,60 Euro, andere Sorten, etwa mit Pistazien aus Bronte, kosten 1,80 Euro.

Wo zu finden? Heynstraße 33, 13187 Pankow; Bus-Haltestelle Görschstraße (Bus M27); vom S- und U-Bahnhof Pankow sind es ungefähr zehn bis 15 Minuten zu Fuß. Geöffnet täglich ab 11.30 Uhr bis 20 Uhr, mittwochs Ruhetag.