Wirklich wirksame Lifehacks zum Kühlen der Wohnung
Die nächsten Tage werden superheiß. Unsere Autorin hat acht Jahre lang in den Tropen gelebt und weiß, was man jetzt tun oder lassen muss.

In den Tropen ist es fast täglich so heiß wie in diesen Tagen in Berlin. Die Menschen dort haben sich zu Experten im Kühlen entwickelt. Unsere Autorin hat acht Jahre lang erst auf den Philippinen und dann in Kambodscha gelebt und sich dort Tricks abgeschaut, wie man eine Wohnung so kühl wie möglich hält.
Die Räume abdunkeln:
In den Tropen sind große helle Räume verpönt. Denn wo es dunkel ist, ist es auch weniger warm. Wer Fensterläden hat, tut gut daran, diese jetzt tagsüber zu schließen. Doch Luft sollte trotzdem durch das Fenster kommen. Vorhänge sind besser als nichts, und wenn Sie weder Läden noch Vorhänge haben und womöglich bodentiefe Fenster, dann schnell ins Bauhaus und Fensterfolie besorgen, vor allem wenn die Fenster nach Süden oder Westen rausgehen. Nach der Hitzewelle können Sie die Folie ja wieder entfernen.
Glühbirnen:
Da man in dunklen Räumen Licht anmachen muss, sollten Sie jetzt die alten Glühbirnen wechseln. Die verwandeln den Strom nämlich nicht in erster Linie in Licht, sondern in Wärme. LED-Birnen werden längst nicht so warm.
Der richtige Gebrauch von Ventilatoren:
Nicht wenige haben sich in den Heißzeiten der vergangenen Jahre Ventilatoren angeschafft. Aber die muss man zu nutzen wissen. Ein Ventilator kühlt die Luft zwar nicht, aber durch den Luftzug, den er erzeugt, wirkt sie kühler. Deshalb kann man den Ventilator ausschalten, sobald man einen Raum verlässt. Das sollte man sogar, denn wie jedes Elektrogerät erzeugt er beim Laufen Wärme. Abends hilft der Ventilator, die warme Luft aus den Räumen zu blasen. Ein feuchtes Tuch vor den Ventilator gehängt, wirkt Wunder, zunächst wenigstens. Ein Gefäß mit Eiswürfeln vor den Ventilator stellen und die Luft drüberpusten zu lassen, ist noch besser. Am besten einen Sack voller Eis aus dem Späti holen, denn wenn der eigene Kühlschrank die Eiswürfel produzieren muss, gibt er noch mehr Wärme ab, als er es ohnehin schon tut. Aber das sind eher Notfallmaßnahmen, denn sie haben einen sofortigen Kühleffekt, aber sie feuchten auch die Luft an, und wenn man so etwas zu lange betreibt, wird es schwül in der Wohnung. Und feuchte heiße Luft ist noch schwerer zu ertragen als trockene.
Elektrogeräte:
Gehen Sie jetzt durch Ihre Wohnung und ziehen Sie die Stecker aller Geräte raus, die Sie nicht unbedingt brauchen. Denn auch im Stand-by-Modus erzeugen diese Geräte Wärme. Spülen Sie das Geschirr mit der Hand, auch die Spülmaschine gibt Wärme ab, wenn sie in Betrieb genommen wird. Das gilt auch für den Wäschetrockner. In diesen Tagen einen Trockner zu benutzen, ist ohnehin ein Verbrechen. Allerdings gilt für die feuchte Wäsche das, was für das nasse Tuch gilt, das man über den Ventilator hängt: Der Kühleffekt bewirkt, dass die Luftfeuchtigkeit höher wird und man sich tropische Hitze ins Haus holt.
Kochen:
Niemals sollte jetzt der Backofen angeworfen werden. Backen Sie keinen Kuchen, schieben Sie keinen Braten in die Röhre, verzichten Sie auf Ofen-Hähnchen. Essen Sie leicht und ohne den Herd zu benutzen: kalte Gurkenschale, Gazpacho, Salate. So schlagen Sie auch der Thermogenese ein Schnippchen, der Wärme, die der Körper erzeugt, wenn er verdaut. Hier gilt: Je mehr Proteine und Kalorien das Essen enthält, desto aufwendiger ist die Verdauung und desto wärmer wird einem dabei.