Immer ausverkauft? So kriegen Sie Tickets für tolle Kinder-Events in Berlin
Taschenlampentour, Planetarium: Karten für Kinder-Veranstaltungen sind oft schnell weg. Wie kommt man (dennoch) an Tickets? Wir haben’s für Sie herausgefunden.

Immer dann, wenn die Frage aufkommt, was man Schönes am Wochenende unternehmen könnte, stellt man ernüchtert fest: Die tollsten Highlights sind ausverkauft. Kinder-Konzerte, Mitmach-Oper, Ballett für die Kleinsten – in der Regel kriegt man für solche Veranstaltungen kurzfristig kaum noch Karten.
Klar, ins Kindertheater kann man immer gehen oder in Museen speziell für Kinder, die auch noch kostenlos sind. Und die sind auch unbestreitbar toll. Aber manchmal soll es eben doch eine Nummer größer sein. Nur: Wie kommt man an Karten ran, generell und auch kurzfristig? Wann werden die Termine veröffentlicht? Wie schnell muss man sein?
Die Berliner Zeitung hat sich umgehört und alle wichtigen Infos für Sie zusammengetragen. Also: Kalender bereitlegen und gleich die wichtigsten Termine notieren.
Anoha – das Kindermuseum des Jüdischen Museums
Wer noch nie da war, kann die Faszination kaum nachvollziehen. Man muss es einmal erlebt haben! Deshalb möchten wir Ihnen an dieser Stelle das Anoha empfehlen – auch wenn das bedeutet, dass die ohnehin schon schnell vergriffenen Karten umso schneller weg sein werden.
Im Kindermuseum des Jüdischen Museums steht eine überdimensionierte Arche Noah aus Holz, man kann rein und durch klettern, rutschen, hangeln, und sogar im Schoß eines Orang-Utans schaukeln. Dieser ist, wie alle Tiere rund um die Arche, ein reines Recycling-Produkt. So ist der Schwanz des Krokodils aus immer kleiner werdenden, aneinander gereihten Töpfen gefertigt, die Ohren des Pandas bestehen aus Tischtenniskellen, der Bauch einer Giraffe aus einer Trommel.
Das Schöne am Anoha ist, dass die Fantasie der Kinder angeregt wird. Nichts ist vorgegeben, sie können ihr eigenes Spiel entwickeln, entdecken und erkunden. Spannend auch der Raum, indem man rundum von einer Meereswogen-Installation umgeben ist. Man fühlt sich wie auf den Wellen, die mal ruhig sind, mal ganz stürmisch wild. Dazu ertönen entsprechende Geräusche, mal sanfter Regen, mal heftiges Tosen. Echtes Arche-Feeling!

Dass der Besuch im Anoha so toll ist, liegt auch daran, dass es nie überlaufen ist. Das Jüdische Museum schaltet pro Tag nur ein begrenztes Kontingent an Eintrittskarten frei – und das ist immer super schnell ausgeschöpft, kurzfristig kriegt man fast nie Karten. Kein Wunder, denn der Besuch im Anoha ist komplett kostenlos. Man bucht lediglich Zeitfenstertickets.
„Wenn man schon lange im Voraus planen kann, kann man sich daran orientieren, dass die Tickets immer genau sechs Wochen vorher und zwar genau zum jeweiligen Zeitfenster freigeschaltet werden“, teilt die Pressestelle mit. „Selbst dann muss man leider schnell sein, da die Tickets meist innerhalb weniger Stunden ausgebucht sind.“
Unter der Woche hat man manchmal Glück, dass es noch Restkarten gibt – allerdings nur dann, wenn keine Ferien sind. Sie können auch versuchen, spontan vor Ort eingelassen zu werden. Eine Einlassgarantie oder feste Restplätze an der Kasse gibt es aber nicht.
Anoha, Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz, 10969 Berlin-Kreuzberg (direkt gegenüber vom Jüdischem Museum, Lindenstr. 9-14), fünf Fußminuten vom U-Bahnhof Kochstraße/Checkpoint Charlie (U6) entfernt. Geöffnet dienstags bis freitags von 9 bis 16 Uhr, am Wochenende sowie feiertags von 10 bis 17 Uhr.
XXL-Filme im Planetarium
Ein 360-Grad-rundum-Blick ist immer faszinierend. Und dabei ist es egal, ob man sich den Himmel über Berlin als Projektion erklären lässt oder aber dem „Traumzauberbaum“ als Musical lauscht und Animationen zu allen Seiten beobachten kann. In den Planetarien Berlins gibt es viele abwechslungsreiche Kinder-Angebote, darunter auch die „Reise zum Mond“ (ab 10 Jahre), „Lars, der kleine Eisbär“ (ab 5 Jahren) und die Sternen-Mythen (ab 6 Jahren). Sogar einen Mars-Rover können Kinder bauen!
Mit ein bisschen Planung im Voraus kriegt man fast immer noch Karten. „Bei Standardveranstaltungen gibt es eine gute Auswahl, da wir sehr oft und zu unterschiedlichen Zeiten spielen“, so die Pressestelle auf Anfrage. Veröffentlicht werden die Termine alle drei Monate, immer im Vormonat eines neuen Quartals. Die Termine das nächste Quartal werden also jetzt, Anfang März, veröffentlicht.
Kaufen können Sie die Karten online und vor Ort am Ticketschalter. Restkarten gibt es hier allerdings nicht. Wenn eine Veranstaltung online ausverkauft ist, gibt es auch im Planetarium selbst keine Karten mehr. Alle Kinder-Veranstaltungen können Sie auf der Planetariums-Website mithilfe eines Filters einstellen. Dort werden dann auch alle verfügbaren Termine angezeigt, sodass man auch nach Ausweichterminen schauen kann.
Zeiss-Großplanetarium, Prenzlauer Allee 80, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg, rund fünf Minuten vom Bahnhof Prenzlauer Allee (u.a. Ringbahn, Tram M2).
Planetarium am Insulaner, Munsterdamm 90, 12169 Berlin-Steglitz, etwa acht Minuten zu Fuß vom S-Bahnhof Priesterweg (S2, S25, S26).
Lieblingstiere in Zoo und Tierpark besuchen
Es ist mit Sicherheit eines der schönsten Erlebnisse, die man als Tier-Fan machen kann: Einmal seinem Lieblingstier ganz nah sein, hinter die Kulissen blicken, die Pflegenden mit Fragen löchern. Die Lieblingstierbesuche in Zoo und Tierpark sind wahnsinnig beliebt und teils schon auf Monate ausgebucht, beispielsweise die Erdmännchen und die Giraffen.
„Bei den Haien im Aquarium jedoch bekommt man recht schnell einen Termin“, schreibt die Pressestelle und ergänzt: „Egal ob Wartezeit oder nicht, eine Vorlaufzeit von mindestens 14 Tagen für die Anfrage sollte sein.“ Für einen Lieblingstierbesuch wird man nicht mit anderen Menschen zu einer Gruppe zusammengeschlossen. Ist ein Termin gebucht, ist er eben für andere nicht mehr verfügbar. Eine Vorlauf-Begrenzung gibt es nicht. Das heißt, Sie könnten schon jetzt fürs kommende Jahr reservieren.

In der Regel werden einmal gebuchte Termine nicht wieder frei, weil sie abgesagt wurden. Zwar können Sie eine Woche vor Ihrem Wunschtermin beim Buchungsservice nachfragen, doch die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch, dass Sie kurzfristig zu einem sehr gefragten Lieblingstier können. Und: „Es werden keine Wartelisten für Lieblingstier-Nachrücker geführt, da diese viel zu lange wären.“
Zoo Berlin, Hardenbergplatz 8, 10787 Berlin-Charlottenburg, vis-a-vis vom Bahnhof Zoologischer Garten (u.a. U2, U9, Stadtbahn)
Tierpark Berlin, Am Tierpark 125, 10319 Berlin-Lichtenberg, direkt am U-Bahnhof Tierpark (U5).
Taschenlampentour im Aquarium
Sobald die Herbstferien zu Ende sind, kann man auf der Homepage des Aquariums nachschauen. Denn in diesem Zeitraum werden die Termine für die Kinder-Nacht-Führungen und Taschenlampentouren veröffentlicht. Wann genau die im Herbst und Winter dieses Jahres stattfinden, kann das Unternehmen noch nicht sagen. Zuletzt war es so, dass diese Führungen immer alle 14 Tage freitags um 18.15 Uhr stattfanden.
„Die Tickets für diese ganz besonderen Veranstaltungen sind ausschließlich online über unseren Ticket-Shop zu erhalten, es gibt keinen Vorverkauf an den Kassen“, schreibt die Pressestelle. „Sollten jedoch noch Ticketkontingente zur Verfügung stehen, kann bis 18 Uhr eine begehrte Karte im Web gekauft werden.“ Übrigens: Jahreskartenbesitzer haben keinen Vorteil. Es gibt keine Bevorzugung beim Ticketverkauf.
Grundsätzlich sind die Karten „immer recht schnell vergeben, hier empfiehlt es sich, nicht wochenlang mit dem Ticketkauf zu warten“, so die Pressestelle weiter. Sobald Sie Karten haben und es losgehen soll, vergessen Sie auf keinen Fall eine Taschenlampe! Stirnlampen werden nicht empfohlen. Ebenso rät das Aquarium, dass teilnehmende Kinder mindestens sechs Jahre alt sein sollten.
Aquarium Berlin, Budapester Str. 32, 10787 Berlin-Charlottenburg, vom Bahnhof Zoo (u.a. U2, U9, Stadtbahn, Regio) sind es gut zehn Minuten zu Fuß.
Taschenlampentour im Museum für Kommunikation
Die schlechte Nachricht zuerst: Zwar finden noch den ganzen März über Taschenlampentouren unter dem Motto „Was machen die Roboter eigentlich nachts?“ im Museum für Kommunikation statt, doch sie sind – natürlich – längst ausverkauft.
Allerdings, und das ist die gute Nachricht: Das gilt nur für die Führungen vor Ort, die immer samstags stattfinden. Wenn Sie stattdessen freitags Zeit haben und das Ganze als digitale, interaktive und vollkommen kostenlose Sofa-Tour erleben möchten, können Sie jetzt noch Restkarten bekommen (ein Ticket pro Computer). Am 31.3. findet die letzte Online-Taschenlampentour statt.

„Aufgrund der großen Nachfrage planen wir, die Frequenz der Touren ab der Herbstsaison zu erhöhen“, erklärt die Pressestelle. Ab Oktober 2023 beginnt die neue Taschenlampensaison im Kommunikationsmuseum, und sie dauert wahrscheinlich auch wieder bis März.
„Immer zum Beginn eines Monat schalten wir die Tickets frei“, heißt es weiter. Um keinen Termin zu verpassen, empfiehlt das Museum, ihm auf Instagram zu folgen. Dort wird bekannt gegeben, wann die Saison startet und Tickets verfügbar sind.
Museum für Kommunikation, Leipziger Str. 16, 10117 Berlin. Vom U-Bahnhof Stadtmitte (U2, U6) sind es etwa sechs Minuten zu Fuß.
Taschenlampenführung im Naturkundemuseum
Im September geht es los: Dann kann man sich Tickets für eine Taschenlampentour im Naturkundemuseum für die dann startende Wintersaison (Oktober bis Februar) kaufen. In der Zeit von März bis September finden keine Taschenlampenführungen statt, weil es abends zu lange hell ist. Die entsprechenden Termine finden Sie im Veranstaltungskalender des Museums.
„Es dauert mehrere Tage, bis die Termine vergriffen sind. Einzelplätze kann man auch später noch bekommen“, heißt es aus dem Museum auf Nachfrage – mit dem Hinweis, dass „die Buchung von Taschenlampenführungen nur online möglich“ sei, nicht jedoch per Mail, Telefon, Fax oder vor Ort.
Museum für Naturkunde, Invalidenstraße 43, 10115 Berlin-Mitte. Vom U-Bahnhof Naturkundemuseum (U6) sind es lediglich drei Minuten zu Fuß.