Sofort nachspielbar: Für Mancala genügen zwölf Mulden: Die spannendste Art, Perlen aufzureihen

Zwölf Monate hat das Jahr. zwölf Tierkreise symbolisieren das Universum. zwölf Mulden sind notwendig, um "Mancala" zu spielen.Das Zwei-Personen-Spiel "Mancala" blickt schon auf eine über dreitausendjährige Geschichte zurück. Wie die meisten Brettspiele kann man seine Ursprünge bis nach Babylon, Arabien oder Agypten zurückverfolgen. In Agypten fand man Spielfelder am Eingang des Tempels von Kranak, auf Blöcken in Luxor und In Theben. An den Rastplätzen der großen Karawanenstraßen wurden in Felsblöcke gehauene Spielfelder entdeckt. Ein Beweis für die frühe Verbreitung des Spiels durch Reisende, vor allem in die subtropischen und tropischen Regionen Afrikas und Asiens. Durch Sklaven kam das Spiel nach Westindien und Amerika."Mancala" dient seit Jahrhunderten den Einwohnern der halben Welt zur Unterhaltung und Zerstreuung, allerdings konnte es in Deutschland nie richtig Fuß fassen, obwohl es bereits 1910 unter dem Titel "Bohnenspiel" durch den Spielpastor Jahn bekannt geworden ist."Mancala" stammt von dem arabischen Wort "naqala" ab, was soviel wie "bewegen" oder "wegnehmen" bedeutet. Damit ist in einem Namen gesagt, um was es bei diesem Spiel geht. Man soll etwas bewegen, um etwas anderes wegnehmen zu können. Und obwohl es zahlreiche Regelvarianten gibt, ist doch das Prinzip so simpel, daß auch Kinder es recht schnell erlernen und spielen können: Perlenartige Steine werden In Mulden gelegt und von dort reihum weiterbefördert.Spielmaterial; Sie brauchen 60 Glasperlen oder Murmeln, Münzen, Erbsen, Bohnen, Kieselsteine. Ihrem Einfallsreichtum sind da keine Grenzen gesetzt. Die Farbe spielt dabei keine Rolle. Als Spielbrett zeichnen Sie einfach auf ein Blatt Papier zwölf gleichgroße Ovale, die sich paarweise gegenüberliegen. Zusätzlich brauchen Sie zwei größere Ovale zum Sammeln der gewonnenen Steine. Sie können natürlich auch einfach zwölf Kompottschüsselchen aufstellen oder wie es die Kinder in Afrika machen, zwölf Mulden in den Sand oder die Erde drücken.Ziel des Spiels: Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Spielsteine zu gewinnen.Spielvorbereitungen: Jedem Spieler gehören sechs Spielmulden und eine Gewinnmulde. In jede der zwölf Spielmulden kommen jeweils fünf Steine.Spielbeginn: Der Startspieler greift sich alle fünf Steine aus einer beilebigen seiner sechs Mulden und verteilt sie im Uhrzeigersinn auf die nächsten Mulden. Pro Mulde einen Stein. Es gibt also jetzt eine leere Mulde und fünf Mulden mit jeweils sechs Steinen. Der Gegenspieler macht dasselbe. Er leert eine seiner Mulden und verteilt die Steine einzeln im Uhrzeigersinn auf die folgenden Mulden.Plündern: Gegnerische Mulden mit ein, zwei oder drei Steinen sind "schwach" und dürfen geplündert werden, wenn der letzte eigene Stein dort hineingefallen ist. Auch die unmittelbar davorliegende gegnerische Mulde darf In diesem Fall ausgeräumt werden. Gefangene Steine kommen in die eigene Gewinnmulde.Spielende: Das Spiel Ist zu Ende, wenn ein Spieler keine Steine mehr in seinen Mulden hat. Dann werden gefangene Steine und die verbliebenen in den eigenen Mulden zusammengezählt. Wer am meisten Steine hat, der gewinnt. Peter Huth Quelle: Erwin Glonnegger: Das Spiele-Buch. Brett- und Legespiele aus aller Welt. Hugendubel/Ravensburger, 1988.Diese zwei westafrikanischen Mancala-Fans haben sich selbst ein Spielbrett aus Ton gebaut. So können sie sofort loslegen, müssen nicht erst Kuhlen im Sand formen, wenn sie spielen wollen. Die Abbildung ganz oben zeigt ein hölzernes Mancala-Spielbrett, das der Däne Th. Skjede Knudsen 1970 entworfen hat. Fotos: Didoni, Paysan