Berlin-Köpenick- Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Doch anders als in dem von Hermann Hesse stammenden Gedicht „Stufen“ wohnte der Saisoneröffnung des 1. FC Union wenig zauberhaft Schönes bei. Es war eher wie verhext für die Köpenicker, denen am Sonnabend verkehrsbedingt ihr Gegner abhandengekommen war, so dass man zur Gaudi der 1700 Besucher in der Alten Försterei kurzerhand untereinander gekickt hatte.
Aus Gründen der Belastungssteuerung wurden aber nur 2 mal 30 Minuten dem Leder nachgejagt. Doch auch gegen Dukla Prag hätte Unions Trainer Urs Fischer ja nach 45 Minuten komplett durchgetauscht. So hatte jeder seiner Profis 15 Minuten mehr in den Beinen, als ursprünglich geplant.
Urs Fischer lobt Einstellung
Improvisation steht immer hoch im Kurs in der Vorbereitungszeit. „Für mich war wichtig, dass die Mannschaft eine tolle Einstellung gezeigt hat, den Rhythmus angenommen hat und auch in den Zweikämpfen da war. Das hat mir gut gefallen“, sagte Trainer Urs Fischer, der ab diesem Montag dann auf die Olympioniken Max Kruse und Cedric Teuchert verzichten muss.
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Das sei zwar nicht so toll für die Vorbereitung. Da die beiden aber alle drei Tage einen Wettkampf zu absolvieren haben, würden sie nicht ungestählt zurückkommen, womöglich auch nur einen Pflichtkick verpassen.
Fischers Ziel ist der Klassenerhalt
In Köpenick hoffen sie, dass der verhexte Auftakt kein Sinnbild für die ganze Saison wird. Nicht, dass die Köpenicker statt heiter neue Räume zu durchschreiten sich am Ende eher im Bundesligaunterbau wiederfinden würden. Denn dass es in dieser Spielzeit national um nicht mehr als nur den Klassenerhalt gehen könne, machte Fischer klar deutlich.
Seine Begründung: „Der Auftakt wird schwer, da haben wir fünf Spiele in zwei Wochen. Da kommt noch die Conference League mit zwei Play-off-Spielen auf uns zu. Dazu gehören Reisen, vielleicht sogar in Gegenden, die man nicht so einfach erreicht. Das ist alles Neuland für uns“, sagte der Schweizer, der zudem der Meinung ist, dass der Vorjahreshöhenflug sich nicht so einfach wiederholen lässt. „Wir stehen“, so der 55-Jährige, „vor einem ganz schwierigen Jahr. “