Die Einzelkritik zum Union-Remis: Zwei Köpenicker tun sich hervor

Der 1. FC Union Berlin erschmeichelt sich beim VfL Wolfsburg einen Punkt. Besonders Torhüter Frederik Rönnow ist gut aufgelegt.

Frederik Rönnow hielt Union Berlin mit seinen Paraden einen Punkt in Wolfsburg fest.
Frederik Rönnow hielt Union Berlin mit seinen Paraden einen Punkt in Wolfsburg fest.Ronny Hartmann/AFP

Herausragend

Kein Unioner.

Gut zu Fuß

Josip Juranovic: War auf der rechten Seite defensiv wie offensiv unauffällig. Dann erzielte er per Foulelfmeter das Tor für Union. Und zwar sehr viel souveräner als es zuletzt Robin Knoche vom Punkt war.

Frederik Rönnow: Dem Freistoß an die Latte von Mattias Svanberg konnte der Däne nur hinterherschauen (15.). Kurz darauf parierte er gut gegen Kilian Fischer (16.) und war nur einmal bei einer Flanke von der rechten Seite unsicher. Nach der Pause mit starken Reflexen gegen den Kopfball von Marmoush (59.) und bei einer Aktion in der der VfL-Angreifer frei auf ihn zulief (76.). Beim Gegentor machtlos.

Mit Eifer dabei

Danilho Doekhi (bis 62.): Der Abwehr-Turm musste fünf Minuten vor der Pause länger behandelt werden, biss aber auf die Zähne und machte bis zu seiner Auswechslung weiter. Auch der Niederländer hatte mit den beweglichen Wolfsburger Angreifern seine liebe Mühe und Not, machte seine Sache aber ordentlich.

Sven Michel: Überraschende Chance in der Startelf, nachdem er Donnerstag gegen Saint-Gilloise zum 3:3-Endstand getroffen hatte. Vergab zwei Halbchancen (2., 5.), gerade den zweiten Versuch hätte er aber aufs Tor bringen müssen. Auch nach der Pause bei einer zentralen Abschlusschance zu ungenau (58.). Sehr emsig!

Niko Gießelmann (bis 62.): Der linke Schienenspieler musste unmittelbar vor der Pause gegen ein Unwohlsein ankämpfen, kehrte aber auf den Platz zurück und hielt insgesamt eine Stunde durch. Bei seinem Startelf-Comeback ansonsten solide ohne große Aussetzer, aber auch ohne Höhepunkte.

Aissa Laidouni (bis 77.): Im zentralen Mittelfeld waren die Gastgeber überlegen. Viele Pässe waren ungenau, in der Rückwärtsbewegung wusste sich der Tunesier auch mehr als einmal nur mit einem Foul zu helfen. Beste Aktion als er den Foulelfmeter vor dem 1:0 rausholte.

Timo Baumgartl (ab 62.): Kam für den angeschlagenen Doekhi und reihte sich nahtlos in die Dreier-Abwehrkette ein.

Jérome Roussillon (ab 62.): Vor dem Spiel wurde der Ex-Wolfsburger offiziell mit Blumen verabschiedet. Auf der linken Seite war er in der Schlussphase gegen nachlassende Wolfsburger kaum mehr gefordert.

Luft nach oben

Robin Knoche: An alter Wirkungsstätte strahlte er zunächst als einer der wenigen Unioner Ruhe aus. Vor der Halbzeit ließ er sich viel zu einfach von Omar Marmoush übertölpeln, der frei vor Rönnow vergab (45.). Nach der Pause im Spielaufbau mit zwei für ihn untypischen Fehlern.

Diogo Leite: Nach acht Minuten mit ganz starkem Tackling gegen Svanberg, der ansonsten frei durch gewesen wäre. Mit seinem Ballverlust leitete er die Wolfsburger Top-Chance durch Marmoush vor der Pause ein. 

Rani Khedira (bis 62.): Sah schon nach sechs Minuten die Gelbe Karte und musste damit bis zu seiner Auswechslung (kommt ganz selten vor!) mit dieser Hypothek absolvieren. Löste dieses Problem aber mit viel Cleverness, nur mit dem Ball gelang ihm viel weniger als sonst.

Paul Seguin (ab 62.): Löste Khedira in der letzten halben Stunde ab. Kam vor dem 1:1 im Mittelfeld gegen Torschütze Patrick Wimmer nicht in den Zweikampf.

Morten Thorsby: Verursachte den Freistoß, den Svanberg an die Latte schweißte. Holte sich wie Khedira schon in der Anfangsviertelstunde Gelb ab. Nach vorne quasi wirkungslos.

Sheraldo Becker (bis 85.): Das Warten auf seinen ersten Treffer in diesem Jahr geht weiter. Haderte merklich mit nicklig gegen ihn geführten Zweikämpfen und schien früh unzufrieden mit sich und seinen Mitspielern.

Unterdurchschnittlich

Kein Unioner.

Zu spät gekommen

Janik Haberer (ab 77.) und Kevin Behrens (ab 85.).