Die Einzelkritik: Zu viel Luft nach oben, zu viele Ballverluste
Der 1. FC Union Berlin bietet seinen Fans gegen Köln Magerkost und kann sich bei einem Profi bedanken, dass am Ende zumindest ein 0:0 steht.

Herausragend
Frederik Rönnow: War erst lange beschäftigungslos, dann gegen den ansatzlosen Abschluss von Steffen Tigges aber hellwach im kurzen Eck (39.) und vereitelte auch die Chance von Eric Martel (51.). Seine besten Aktionen waren die Paraden gegen Florian Kainz (59.) und Jonas Hector (66.). Bester Mann auf dem Platz.
Gut zu Fuß
Christopher Trimmel: War gleich bissig, als er nach vier Minuten am gegnerischen Sechzehner den Ball eroberte und Kevin Behrens in Szene setzte. Der konnte die Chance nicht nutzen. Der Kapitän war deutlich auffälliger als sein Pendant Josip Juranovic auf der anderen Seite, schlug die meisten Flanken.
Rani Khedira: Ballsicher und immer wieder mit lösungsorientierten Aktionen. Einer der wenigen Unioner, der sich kaum einen gravierenden Fehlpass leistete.
Mit Eifer dabei
Sheraldo Becker (bis 89.): Lief und lief und lief. Beschäftigte damit immer wieder die Kölner Abwehrspieler und kreierte gefährliche Aktionen in der gegnerischen Hälfte. Der Ertrag war allerdings wieder gleich Null.
Aissa Laidouni (bis 81.): Unauffälliger Auftritt des Achters. Im Spiel gegen den Ball gut, mit der Kugel am Fuß aber zu fahrig.
Robin Knoche: War hinten noch der stabilste Akteur der Hausherren. Hatte gegen den wuchtigen Tigges im wahrsten Sinne des Wortes Schwerstarbeit zu verrichten.
Luft nach oben
Janik Haberer (bis 70.): Oft zu unpräzise und mit wenig Zug zum gegnerischen Tor. Es ist noch nicht das Jahr des ehemaligen Freiburgers.
Danilho Doekhi: Der Niederländer hatte diesmal den ein oder anderen Wackler in seinem Spiel. Exemplarisch sein Faller nach 50 Minuten, der Maina eine exzellente Chance ermöglichte.
Josip Juranovic: In den letzten Spielen immer einer der besten Unioner, war er auf der linken Seite diesmal eher unauffällig. In der 16. Minute verlor er leichtfertig den Ball, Köln konnte die sich bietende Chance nicht nutzen. Seine Standards waren ungefährlich.
Diogo Leite: Hatte Schwierigkeiten mit dem schnellen Linton Maina. Der kam zweimal viel zu leicht am Portugiesen vorbei. In der 32. Minute kam er im gegnerischen Strafraum den Bruchteil einer Sekunde zu spät, sonst wäre er aus Nahdistanz zu einer Riesenchance gekommen.
Kevin Behrens (bis 70.): Vergab schon nach vier Minuten aus zentraler Position eine gute Chance und war bei der guten Flanke von Sturmpartner Becker etwas im Pech, dass sein Kopfball nicht Richtung Tor flog (39.). Der richtige Riecher hat ihn in den letzten Spielen etwas verlassen.
Unterdurchschnittlich
Kein Unioner.
Zu spät gekommen
Paul Seguin (ab 70.), Jordan Siebatcheu (ab 70.), Morten Thorsby (ab 81.) und Sven Michel (ab 89.) konnten dem Spiel der Gastgeber in der Schlussphase nicht die dringend benötigten Impulse geben.