Ein Unioner ragt heraus: Die Einzelkritik zum Pokal-Krimi gegen Wolfsburg
Der 1. FC Union Berlin dreht mal wieder einen Rückstand. Beim Pokal-Krimi gegen den VfL Wolfsburg überragt ein Akteur der Eisernen.

Herausragend
Robin Knoche: Nahm seiner Mannschaft mit dem schnellen Ausgleichstreffer die Anfangsnervosität. Bereitete danach auch die beste Chance zur Führung durch Jordan vor (27.). Defensiv gegen seinen Ex-Klub fehlerfrei. Umso wichtiger, weil seine Nebenleute diese Souveränität nicht immer ausstrahlten.
Gut zu Fuß
Josip Juranovic: Zweites Spiel für Union, zweite Torvorlage! Flanken muss man mit ihm auf jeden Fall nicht üben, das scheint er gut zu können. War später auch Wegbereiter des zweiten Treffers und strahlte eine ungeheure Energie aus.
Kevin Behrens (ab 63.): Nach seiner Einwechslung - mal wieder - voll da. Staubte in Torjäger-Manier zum Siegtreffer ab. Später musste sich Pavao Pervan im Wolfsburger Tor strecken, um den Behrens-Doppelpack zu verhindern.
Mit Eifer dabei
Sheraldo Becker (bis 83.): Nimmermüder Dauerläufer, dem über weite Strecken das Glück fehlte. Dann aber Vorbereiter des entscheidenden Treffers.

Frederik Rönnow: Beim Gegentor kalt erwischt, aber ohnehin machtlos. Danach nahezu beschäftigungslos.
Diogo Leite: Der Portugiese wirkte ungewohnt fahrig. Spielte schon vor der Pause zweimal einen Fehlpass in der Vorwärtsbewegung, steigerte sich aber nach der Pause von Minute zu Minute.
Rani Khedira: Unkonzentrierter Fehlpass bei einem aussichtsreichen Konter, der Trainer Fischer kurzzeitig wild werden ließ (37.). Leitete den Angriff des Siegtreffers mit energischem Sprint und anschließender Flanke auf Becker ein.
Paul Seguin: Folgerichtiger Startelf-Einsatz nach seinem Treffer im Derby bei Hertha BSC und der Verletzung von András Schäfer. Er ackerte ohne Unterlass, nach vorne gelang aber zu wenig.
Aissa Laidouni (ab 63.): Vielversprechendes Debüt. Deutete in ein paar Aktionen trickreich an, dass er eine echte Verstärkung werden kann.

Luft nach oben
Janik Haberer (bis 63.): Kreierte in Summe zu wenige gefährliche Aktionen. Hob beim frühen Gegentreffer das Abseits auf und wurde nach gut eine Stunde vom Platz genommen.
Niko Gießelmann: Holte sich kurz vor der Pause unnötig am gegnerischen Strafraum die Gelbe Karte ab. Danach hatten es die Wolfsburger auf ihn abgesehen, wollten Gelb/Rot provozieren. Schiedsrichter Sascha Stegemann tat ihnen diesen Gefallen nicht. Das machte Gießelmann in der Schlussphase mit einer Schwalbe selbst. Der Platzverweis war allerdings auch hart.
Danilho Doekhi: Wurde von Paulo Otavio immer wieder früh angelaufen und wirkte meist nicht souverän. Brachte Rönnow nach 35 Minuten mit einem zu kurzen Rückpass in Bedrängnis.
Jordan Siebatcheu (bis 63.): Bemüht, das sah jeder im Stadion. Aber mit einem Erfolgserlebnis soll es momentan einfach nicht klappen. Traf nach 27 Minuten bei seiner besten Aktion per Kopf nur die Latte.
Unterdurchschnittlich
Kein Unioner.

Zu spät gekommen
Jamie Leweling (ab 83.) musste nach Gelb/Rot für Gießelmann auch früher gehen. Jérome Roussillon kam für die Nachspielzeit und vergab mit der letzten Aktion die tausendprozentige Gelegenheit aufs 3:1.