Eiserne Konkurrenzsituation: Haraguchi und Bruns nehmen Abschied von Union
Der Mittelfeldspieler und das 18-jährige Eigengewächs sehen beim 1. FC Union Berlin keine Perspektive, suchen ihr Glück nun in Stuttgart beziehungsweise Lecce.

Innerhalb von gerade mal zwei Stunden hat der 1. FC Union Berlin am Montag die Öffentlichkeit über zwei weitere Personalentscheidungen in Kenntnis gesetzt. So teilte der Bundesligist um 11.32 Uhr mit, dass man Abwehrspieler Mathis Bruns im Rahmen eines Leihgeschäfts zum Serie-A-Klub US Lecce ziehen lassen werde. Um 13.30 Uhr wiederum folgte die Mitteilung, dass man Genki Haraguchi das Okay für einen sofortigen Wechsel zum VfB Stuttgart gegeben habe.

Für beide darf der Abschied aus Köpenick auch als Flucht vor der Konkurrenzsituation im Kader von Trainer Urs Fischer gedeutet werden. Vor einer Konkurrenzsituation, die in der Wintertransferperiode durch die Verpflichtung hochkarätiger Spieler noch weiter verschärft wurde. Und das im Hinblick auf die sich bietenden Chancen in Pokal, Meisterschaft und Europa League mit voller Absicht.
Innenverteidiger Bruns, 18, das Eigengewächs, braucht Spielpraxis, um sich weiterzuentwickeln, hat bei Union aber kurzfristig keine Aussicht darauf, weil Fischer mit Robin Knoche, Danilho Doekhi, Diogo Leite, Timo Baumgartl und Paul Jaeckel bei der Besetzung der Dreier-Abwehrkette auf eine Vielzahl von bewährten Profis zurückgreifen kann. Mittelfeldspieler Haraguchi, 31, wiederum wusste spätestens seit der Verpflichtung von Aissa Laidouni, dass er bei Union über seinen im Sommer auslaufenden Vertrag keine Zukunft mehr hat.
So sah sich Kaderplaner Oliver Ruhnert am Montag also gezwungen, in beiden Fällen eine Erklärung abzugeben. Über Bruns, der im Sommer 2021 mit einem Lizenzspielervertag für seine herausragenden Leistungen als Nachwuchsspieler belohnt wurde, sagte er dies: „Die Ausleihe nach Lecce bedeutet für Mathis, einen neuen Weg in einem anderen Umfeld zu bestreiten und Erfahrungen zu sammeln. Wir halten dies für den derzeit besten Weg, Mathis zu einer Profilaufbahn zu verhelfen.“
Manager Ruhnert verabschiedet Haraguchi mit einem Lob
Über Haraguchi, der im Sommer 2021 verpflichtet worden war und in dieser Saison im Trikot der Eisernen immerhin 18 Pflichtspieleinsätze bestritten hatte, das: „Genki ist ein Mentalitätsspieler, der unermüdlich an sich und für die Mannschaft arbeitet. Für seinen Einsatz bei uns sind wir dankbar und tun uns schwer, ihn nun gehen zu lassen. Seinem Wunsch, den im Sommer endenden Vertrag nun aufzulösen, haben wir nach der Einigung mit Stuttgart entsprochen und wünschen Genki nur das Beste!“