Rasantes Duell in Amsterdam: Alle Union-Profis in der Einzelkritik

Der 1. FC Union Berlin erkämpft bei Ajax Amsterdam ein 0:0. Hier lesen Sie die ausführliche Einzelkritik zu allen Profis der Köpenicker.

Morten Thorsby (l.) ersetzte im Mittelfeld den gesperrten Janik Haberer, vergab für Union per Kopf erst eine Mega-Chance und bekam dann den vermeintlichen Führungstreffer aberkannt.
Morten Thorsby (l.) ersetzte im Mittelfeld den gesperrten Janik Haberer, vergab für Union per Kopf erst eine Mega-Chance und bekam dann den vermeintlichen Führungstreffer aberkannt.Pro Shots/Imago

Herausragend

Kein Unioner.

Gut zu Fuß

Robin Knoche: Seine Erfahrung und Ruhe war im Hexenkessel von Amsterdam Gold wert. Mit cleverem Stellungsspiel von der ersten bis zur letzten Minute Herr der Lage. Bester Mann auf dem Platz!

Diogo Leite: Musste sich auf der linken Seite der Dreier-Abwehrkette immer wieder mit Ajax-Star Mohammed Kudus auseinandersetzen. Meisterte die Zweikämpfe mit Ghanas WM-Fahrer bravourös, Kudus konnte sich kaum einmal entscheidend in Szene setzen.

Morten Thorsby: Der Norweger hatte in der Anfangsphase vorne mit dem ersten Torschuss eine auffällige Szene (3.), kurz danach klärte er hinten gegen Dusan Tadic (5.). Vergab nach dem Seitenwechsel per Kopf DIE Mega-Chance zur Führung (57.) und stand nach 65 Minuten endgültig im Mittelpunkt: Sein Tor wurde wegen Handspiel aberkannt. Kann nach Verletzungspause noch nicht wieder bei hundert Prozent sein.

Danilho Doekhi: Sinnbildliche Szene, als er mit starker Grätsche Steven Berghuis vom Ball trennte (22.). Kompromisslos und mit vollem Körpereinsatz im Zweikampf. Schade, dass er sich offensiv bei keiner Standardsituation in Szene setzen konnte.

Mit Eifer dabei

Frederik Rönnow: Überraschend wenig gefordert. Hatte einmal bei einer misslungenen Spieleröffnung Glück, dass die Hausherren aus dem Ballgewinn kein Kapital schlagen konnten. Klärte nach der Pause mit etwas Fortune gegen den eingewechselten Brian Brobbey (49.).

Josip Juranovic: Schoss bei seiner auffälligsten Szene einen Freistoß scharf ins Torwarteck (55.). Ansonsten wie gewohnt Aktivposten auf der rechten Seite, bereitete die Mega-Chance von Thorsby mit Maßflanke vor (57.).

Jérome Roussillon (bis 90.): Hatte in der ersten Halbzeit Unions beste Chance, als er aus vollem Lauf links am Tor vorbei schoss (34.). Auf seiner linken Außenbahn kam Ajax kaum zum Zug. Der Winter-Zugang hat sich in nur wenigen Wochen vollständig ins System der Köpenicker integriert.

Rani Khedira: Im Verbund mit Diogo Leite musste er immer wieder auf die Laufwege von Kudus achten. Stark im Zweikampf, früher hätte man ihn wohl einen Ausputzer genannt.

Luft nach oben

Aissa Laidouni: Versprühte diesmal weniger Dynamik und Elan als zuletzt. Im letzten Spieldrittel kamen seine Pässe zu selten beim Mitspieler an. Holte nach der Pause clever einen aussichtsreichen Freistoß raus (54.) und wollte plump einen Foulelfmeter schinden, der Schiedsrichter fiel nicht darauf herein (73.).

Sheraldo Becker (bis 82.): An alter Wirkungsstätte, wo er den Durchbruch bei den Profis nicht schaffte, bis in die Haarspitzen motiviert. Wurde nach einer halben Stunde gerade noch abgeblockt, sonst wäre sein Schuss gefährlich aufs Tor gekommen. Tauchte mit zunehmender Spieldauer immer mehr ab.

Kevin Behrens (bis 70.): Trennte sich bei zwei aussichtsreichen Ballgewinnen zu spät von der Kugel. Leitete die beste Union-Chance vor der Pause ein, als er sich um seinen Gegenspieler drehte. Sehr bemüht, aber ohne jede Torgefahr. Das war nicht sein Spiel.

Unterdurchschnittlich

Kein Unioner.

Zu spät gekommen

Jordan Siebatcheu (ab 70.), Sven Michel (ab 82.) und Niko Gießelmann (ab 90.).